soooooo.....ich habe die ersten texte überflogen....habe mich in die mitte gewühlt....und den rest....überflogen.
es sei mir verziehen, dass ich nicht jeden beitrag im einzelnen las....es ist doch arg viel, für die wenigen seiten.
dennoch möchte ich ein paar worte zur sache loswerden.
ich finde, es ist der völlig falsche ansatz, wenn eine band...in diesem fall die instanz....texte schreiben würde, um jeden möglichen fan zu erreichen...sei es stilistisch, inhaltlich oder beides. sie wären also nur bestrebt, es uns recht zu machen....und unter soetwas leidet die qualität....denn man kann es nicht allen recht machen. niemals.
musik...ist kunst....und sollte ausdruck von emotionen sein. dies folgt je nach ausprägung gewissen regeln....doch diese wurden, werden und müssen gebrochen werden, um sich weiterentwickeln zu können. wenn es niemanden gegebenn hätte, der hier oder da mal über die strenge schlägt....wären wir keinen schritt weiter.
und wenn man sich mal etwas länger mit lyrik und poesie beschäftigt...sollte einem auffallen, dass diese nicht allein an reimform, ryhtmus oder wortwahl gemessen wird. das gesamtkonzpt muß stimmig sein. natürlich ist es gut, den texten auch kritisch zu begegnen....doch sollte man dem künstler auch zuhören, was er dabei empfunden oder gedacht hat....und die ehre, zu erfahren, was diesen menschen bewegte....nicht mit füßen treten, in dem man ignoriert, dass es etwas wie künstlerische freiheit gibt.
ich mag ungern dinge nachbeten oder kluge kommentare zitieren...eigentlich ist von hollys seite alles gesagt.....und das verständlich und nachvollziehbar.
aus eigener erfahrng weiß ich, dass texte gefühlt und gelebt werden....sie kommen, zumindest bei mir, in wirrer form auf das papier und finden erst durch arbeit an ihnen in eine form....sie sind ausdruck von gedanken und vor allem gefühlen...diese lassen sich nicht in regularien pressen. sie leben....sie pulsieren....und sie streben auch gegen den strom.
ich finde es wichtig, wenn man texte schon zerlegt, dass man nicht über schlechten stil schimpft, weil er an einer stelle augenscheinlich gebrochen wurde....sondern hinterfragt, was der grund für diesen bruch ist. es ist leicht, dem künstler unvermögen zu unterstellen...in dem man sich anmaßt, es besser zu wissen. doch bleibt man so von der antwort fern, in dem man nicht erkennen möchte, dass eben genau dieser bruch einen sinn hat.
bemüht man sich um einen blick in lyrische werke....und ich meine nicht nur jene der neuzeit, welche sich oft an keine form halten.....sondern auch in klassische stücke...so wird man immer wieder diese brüche finden...sei es in der anzahl der verszeilen....der reimform...oder dem plötzlichen verwenden/ausbleiben von alliterationen oder anaphern....oder was auch immer. und man kann davon ausgehen, dass diese dinge bewußt gesetzt sind.
um aber zu des pudels kern zurückzukehren.......die bands...und eben auch die instanz...machen diese musik für sich....weil es ihre art des ausdrucks ist....sie leben diese musik (samt der texte, die nur einen teil ihrer kunst darstellen).....und das ist gut so.
wenn einem menschen diese ausdrucksform gefällt...ihm die texte...die musik etwas gibt, ihn bewegt....dann ist das schön.....denn die band konnte jemanden damit erreichen. ist das nicht der fall.....ist das nicht schlimm.
doch wenn die musik nur gemacht wird, um jeden zu erreichen und in der norm zu bleiben....haben wir ein kommerzielles produkt für die massen, was sich weder reibt...noch gegen den strom schwimmt....was sich nicht hervor tut und schnell in den wogen der massen versinkt, ohne jegliche nachwirkung. von diesen dingen gibt es genug in unserer welt....
viel wichtiger sind in meinen augen die künstler, die ihre musik leben...die authetisch sind und ein stück ihrer gedanken und gefühle mit uns, die wir hören, teilen.
auch künstler wie reinhard mey, die besonders textlastig sind, brechen mit formen...denn es gehört dazu. uniformität tötet individualität.
ich gebe zu, dass mich nicht jedes lied von der letzten instanz berührt....und nicht jedes stimmt mich nachdenklich (obwohl das eher die ausnahme ist...sonst wäre ich ja nit hier
).....das war aber schon immer so. dafür gibt es viele lieder, die eben genau das erreichen....die in mich eindringen und mich bewegen. doch ich maße mir nicht an zu wissen, was der künstler damit ausdrücken wollte.....vielmehr entsteht die bedeutung des liedes in mir.....ich erkenne meinen sinn darin...entdecke meine parallelen....entwickel mein verständnis....was höchst wahrscheinlich ein anderes ist, als das des künstlers.....klar.
aber genau so sollte es sein....es ist nicht meine band und sie macht die musik nicht für mich. außerdem ist es doch viel spannender zu sehen und drüber zu reden, was die einzelnen lieder in den unterschiedlichen menschen bewegt und erzeugt haben......die bilder der anderen...die assoziationen und das unterschiedliche verständins eines jeden....das ist spannend...darüber sollte man diskutieren. jeder mensch fühlt und denkt anders.....jeder mensch macht andere erfahrungen......jeder mensch verändert sich. auch eine bänd verändert sich....entwickelt sich....lebt. wenn jemand mit diesen veränderungen nicht klar kommt...ist das schade....aber nicht zu ändern. aber veränderung bedeutet doch nicht immer gleich verschechterung.
es ist gut, wenn man über die texte diskutiert.....wenn man gedanken und wendungen hinterfragt.......aber dem künstler zu sagen, er habe da was falsch gemacht, ist in meinen augen grundsätzlich daneben. genau an diesem punkt zeigt sich, dass der rezipient etwas nicht verstanden hat.....er hat nicht verstanden, was kunst ist....woher sie kommt.....wie sie entsteht. außerdem hat er nicht verstanden, wofür diese regularien...und normen da sind.....und warum man sie auch mal brechen muß. so lange man es bewußt tut...ist doch alles prima....denn dann hat es einen sinn und dieser kann nicht falsch sein.
ich halte es da mit brecht.......denn hier zählt nicht die verpackung....sondern der inhalt......hier kommt es nicht drauf an, wie es aussieht....sondern auf den sinn, der transportiert wird.
im übrigen halt ich es für unsinnig, über stile zu diskutieren...entweder es gefällt einem....oder es gefällt einem nicht....aber es gibt keinen richtigen oder falschen stil. die welt ist auch nicht schwarz oder weiß.......das leben ist grau........und das ist auch gut so.