We Feed The World - und der Nestlé-Konzernchef Peter Brabeck

[Sophie]

Muahahahahaha!
Ich habe gerade Erwin Wagenhofers "We feed the world" gesehen und muß jetzt sofort einen neuen Thread aufmachen.

Ich weiß nicht, wer den Film kennt und wer nicht. Lief ja ne Zeit ziemlich durch die Medien. Wer ihn nicht kennt - es handelt sich um einen Dokumentarfilm, der sich mit der Industrialisierung von Nahrungsmitteln beschäftigt, mit der Globalisierung und der Gegenüberstellung (oder besser gesagt der heutigen Symbiose) von Überfluss und Mangel.

Hier mal die Homepage für alle, die noch gar nichts von dem Film gehört haben: We Feed The World Homepage

Und nun zum Thema. Nestlé - der reichste Lebensmittelkonzern der Welt. Geführt von Peter Brabeck, welcher sich zum Ende des Films zum Thema äußert..... chrrrrmmmmm chrrrrmmmmm < zu äußern versucht sollte ich wohl besser sagen.
Denn ich selber konnt mich vor Lachen kaum einkriegen.

Meine Meinung: absolute Blamage. Einfach peinlich. Und der Beweis der willenlosen Oberflächlichkeit der heutigen Zeit und das dann auch noch in voller Überzeugung und Ernsthaftigkeit.
Muhaaahahahahhahaha, ich muß immer noch lachen.
Hab nun gleich recherchiert und im Netz einen öffentlichen mp3-Mitschnitt gefunden, was der Herr Brabeck in dem Film so gesagt hat.
Das Ding geht 5:30 und enthält ab und zu mal kurze Pausen - in der Zeit wurde die Kamera dann aus dem Fenster gehalten und so, bevor er weitergeredet hat. Also nicht wundern.

KlickKlick
v
Originalton Ausschnitt Peter Brabeck

Und? Was meint Ihr dazu? Ihr könnt ihm natürlich jederzeit zustimmen, wenn Ihr wollt.

Ich dagegen..... siehe oben.
Ich habe sogar eine Lieblingsstelle glaube ich. Ziemlich am Anfang. Das mit dem Bio. Und sowieso die Behauptung, der Mensch sei nun in der Lage, der Natur Gleichgewicht zu geben. *Sophie-liegt-schon-wieder-unterm-Tisch*

Okay okay, ich beruhig mich mal. Hört es Euch mal an. Was haltet Ihr von den Aussagen?

LG Sophie

[Joza]

*an Stoiber erinnert fühl*
Schon vom Akzent her. Wah.

Naja, der Herr scheint sehr ... profitorientiert zu sein.
Und wieso sollte man der Natur Gleichgewicht geben, obwohl sie es (eigentlich) von Natur aus hat?

Ach, und die Website verwirrt mich
Sind männliche Besucher nicht erwünscht oder was?

[Wahrer_Held]

Womit er definitiv recht hat ist dass es uns niemals so gut ging wie heute....
Lebensstandarttechnisch gesehen.....
ansonsten....naja....

[Sophie]

Bist Du sicher, daß er damit definitiv recht hat?
Ich finde eigentlich, daß diese Abschlußrede seiner ganzen Worte das totale Highlight ist. Wie die Aktion-Szene in einem schlechten Streifen. Unlogisch, erfunden und einfach nur schmückend ohne einen Funken Realtität.
Er meint, er sehe überhaupt keinen Grund, sich um die Zukunft zu sorgen.

Und verstehe trotz allem nicht, warum die Welt in Trauerstimmung ist.

Wir haben noch nie so gut gelebt. Wir hatten noch nie so viel Geld. Wir waren noch nie so gesund. Wir haben noch nie so lange gelebt wie heute. Wir haben alles, was wir wollen.

Wer ist "wir" ?
Eigentlich hätte er sagen müssen "Wir in Nordeuropa und in den USA".
Denn die Menschen in den anderen Gebieten, über die wir auf günstigem Wege unser Kapital beziehen, leben nicht sonderlich gut, haben gar kein Geld, und gesund sind sie auch nicht. Sie leben teilweise nicht besonders lange, in extremen Gebieten sterben sie im Alter von 10 Jahren, und sie können unmöglich alles haben, was sie wollen, denn viele haben nichtmal etwas zu essen.
Die Welt von Hernn B. scheint nicht besonders groß zu sein. Und angesichts der Tatsache, daß die halbe Welt ausgebeutet wird, finde ich sowohl die Aussage "wir" als auch den Wink, er könne die Trauerstimmung nicht verstehen für mehr als danebengegriffen.
Da fällt mir ja auch gleich Holly D.s Aussage zu ein, daß die Menschen meist mit "wir" nicht die anderen meinen, sondern immer nur einen kleinen Kreis von Menschen inklusive sich selbst.
Auch die Tatsache, daß das halbe Ökosystem völlig am Boden liegt und sein Gleichgewicht völlig aus dem Konzept gebracht ist, daß es bald weder "natürliche" Tiere noch einen Regenwald gibt, die Polarkappen schmelzen, und "wir" in unserem super Lebensstil alles noch schlimmer machen, scheint der werte Herr B. in seiner Aussage, er verstehe nicht, daß wir uns über die Zukunft sorgen, völlig verdrängt zu haben.

Und weil wir ja gerade dabei sind: "Wir" waren also noch nie so gesund.....

Ich kenne glaube ich niemanden, der nicht durch die heutige Zeit mindestens eine Therapie hinter sich hatte. Die Zahlen der Krebserkrankungen steigen und steigen, die Herz-Kreislauferkrankungen lagen laut Statistik noch nie so hoch wie heute, was sowohl an der ach so hochwertigen Ernährung liegt als auch stressbedingt ist, und die Allergien werden sowieso schon seit geraumer Zeit immer mehr und mehr.
Aber wir waren ja angeblich noch nie so gesund.....


*edit*

@ joza
Wieso geht die HP bei Dir nicht? Hm.....
Hier ist nochmal der Link in roh. Vielleicht klappt es ja, wenn Du ihn in die Leiste kopierst.
http://www.we-feed-the-world.at/

[Zebra]

@Sophie: da kann ich Dir eigentlich nur zustimmen... Es ist traurig aber wahr und noch viiiieeel zu viele Menschen haben diese Oberflächlichkeit und Meinung des Herrn B. , leider...

Mit "wir" kann er nur sich und sein Ego meinen...

(Zum Thema Oberflächlichkeit fällt mir gleich wieder ne Patientin ein...Sie hat in ca. 4 Monaten 40 !!!!! Kilo abgenommen und keiner ihrer "Freunde" hat Stopp!! gesagt. Ich bin immernoch schockiert!! Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde...und wen wunderts: jetzt hat sie Diabetes und ne klassische Depression...ja,wir waren ja noch nie so gesund...)

[Joza]

@ joza
Wieso geht die HP bei Dir nicht? Hm.....
Hier ist nochmal der Link in roh. Vielleicht klappt es ja, wenn Du ihn in die Leiste kopierst.
http://www.we-feed-the-world.at/

Oh es klappt schon, mich wundert nur der Text auf der Startseite:

[Sophie]

^ Mal ganz ehrlich? Das ist mir bis eben überhaupt nicht aufgefallen

Ich habe bisher immer nur das Wort Kinobesu...... gesehen und weitergeklickt. Für mich war bis eben "klar", daß da Kinobesucher stehen "muß"

Aber witzig ist es schon
Wenn da nicht mal jemand falsch übersetzt hat.....


@ Zebra

Öhm........ crank!
Trotzdem frage ich mich..... wie hat sie das nur gemacht?

[Wahrer_Held]

Hmm naja es ist eben ansichtssache aber die Lebenschancen waren noch nie so groß wie heute, WIR (Bezogen auf Euopa/USA) haben noch nie ein komfortableres Leben geführt das muss man einfach so sagen. Das sieht man schon alleine daran, dass die Welt gnadenlos überbevölkert ist. Dazu kommt dass wir heute Krankheiten heilen können die früher unter Umständen tödlich waren und davon gleich mehrere. Ich weiß nicht aber das ist schon irgendwo Luxus!Wir leben heute unter umständen 80 Jahre und mehr das waren früher gleich 2 Leben. Dafür haben wir eben neue Krankheiten...früher gabs die Pest und heute fürchten wir uns vor Krebs...aber jetzt stellt euch doch mal vor es wäre alles heilbar auch wenn das menschlich sicher schön wäre, für die Welt würde das langsam oder sicher das Ende bedeuten. Wenn ich jetzt schon lese, Geburtenrückgang gestoppt...-.- ich meine es Gibt viel zu viele Menschen auf der Erde da müssen wir doch keinen Geburtenrückgang stoppen....
Und zu der Sache mit arm und reich ich meine diese Gegensätze müssen existieren.Ohne arm gibt es kein reich, das ist wie Himmel und Hölle....
Und so lange es Menschen gibt die reicher sein wollen als andere wird es Armut geben.Und ich bezweifele auch keine Sekunde dass es diese Menschen immer geben wird.

Entschuldigt den schwachen Stil gegen Ende dass ich Sätze mit Und angefangen hab und so aber ich bin nebenbei am Telefonieren.

[Sophie]

Ich finde schon faszinierend, daß Du einen solchen Beitrag schreiben kannst, während Du telefonierst. Ich könnte es zumindest nicht. Cool

Ja, das "wir" auf Nordeuropa und die USA bezogen ist in diesem Falle ja auch richtig. Uns geht es supergut, das würde ich nie abstreiten (abgesehen von den Krankheiten, das sehe ich immer noch etwas anders).

Daß er aber die Parallele zieht: Uns geht es doch so gut, er verstehe nicht, daß die Leute sich Sorgen machen und so eine pessimistische Grundstimmung haben, ist für mich Blindheit, Dummheit und Egoismus.
Das ist als würde ich sagen: "Warum bin ich denn traurig darüber, daß so viele Leute arbeitslos oder sogar obdachlos sind. Mir geht es doch gut."
Es dringt keinen Zentimenter unter die Oberfläche.

Erst recht bei Leuten wie ihm persönlich. Denn uns geht es teilweise nur gut, weil die anderen dafür leiden. Und er ist ja so jemand, der das professionell vertreibt.
Im Film wurde zum Beispiel Folgendes erläutert (ich finde das Beispiel einfach gut, also bitte völlig unabhängig von Vegetarismus und Co. betrachten ):
Brasilien ist einer der reichsten Agrarländer der ganzen Welt. Die haben ein sehr hohes Maß an Anbaufläche und haben aufgrund der Regenwald-Reste noch genug Bezugsquellen für Wasser, wenn sie technisch etwas nachhelfen.
Hört sich um dort zu leben im ersten Augenblick gut an findest Du nicht?
Aber die Leute dort hungern und dursten. Weil fast die gesamte! Anbaufläche (und ebenso das Wasser) für Soja genutzt wird. Alles voller Soja soweit das Auge reicht und sonst nichts. Sogar der Regenwald wird immer mehr dort gerodet, damit man noch mehr und noch mehr Soja anbauen kann. Wofür aber nun eigentlich das ganze Soja? Für die Tiere aus unserer Massentierhaltung. 90!!! Prozent des dort angebauten Sojas wird nach Europa gebracht für unsere Tiere. Die können also nichts essen und trinken, weil "wir" ganz laut nach günstigem Fleisch schreien. Und der Regenwald dort wird abgeholzt, weil "wir" ganz laut nach günstigem Fleisch schreien.
Ein klassisches Beispiel von Armut und Hunger, die überhaupt nur durch uns verursacht wird und gar nicht nötig wäre, wenn die Leute bei uns bereit wären auch mal etwas mehr während ihrer Grillsaison auszugeben oder gar darauf zu verzichten, wenn sie es sich dann eben nicht leisten können. Aber sie wollen ja alles haben, was sie wollen.

Und da gibt es noch tausend andere Beispiele, die zeigen, daß "wir" nur alles haben, was wir wollen, weil "wir" andere leiden lassen.

Von Herrn B. finde ich das dann doch etwas..... naja..... der lebt eben nur in seinem Betrieb und sonst nirgends. Er ist eben einer der Menschen, die gern reich bleiben wollen - und prinzipiell sind das wohl alle Menschen in Europa. Für die meisten wäre es unvorstellbar, auf irgend etwas verzichten zu müssen. Das kann ich in dem Sinne auch verstehen. Ich lebe hier auch und "wir" kennen es eben nicht anders, sind so erzogen und würden die Umstellung wahrscheinlich nichtmal verkraften.

Aber diese Sorglosigkeit...... määääääp *drück-den-buzzer*

Geburtenrückgang gestoppt: Da gehts wohl eher um die staatlichen Haushaltskassen. Weil wir im Alter sonst keine Versorgung haben. Meine aber, das ist eh schon zu spät, wozu jetzt noch dieser Aufstand.

[Wahrer_Held]

Ja aber was ich nicht richtig finde, ist dass angeprangert wird dass der gute Herr ist wie wir alle und nur weil er mehr hat und wir das wohl zugegebenermaßen alle (oder zumindes die Meisten) gerne hätten kritisieren wir ihn dafür. Ich hatte das Thema schon mit meinem Ethiklehrer, der das ganze nicht einsehen wollte was ich echt geil finde^^
Also vorerst bevor ich das schreibe bleibt zu sagen dass ich definitiv ebenfalls zu den Menschen gehöre aber das ganz klar auch so sage.Ich streite es nicht ab und fange auch nicht an es besser zu reden als es ist.
Denn ich finde: Wir alle (oder zumindest die meißten) könnten helfen Armut zu erleichtern und das auf der ganzen Welt und wenn jemand mit unserem Lebenstandart sagt der Herr XY der mehrer Millionen auf dem Konto hat könnte aber doch spenden dem tut das eh nicht weh, da muss ich direkt sagen, warum sollte uns das weh tun.Mal ehrlich wir leisten uns so viel Luxus, und das ohne Millionen auf dem Konto zu haben, dass es zweifellos jedem von uns möglich wäre monatlich zu spenden oder Hilfe zu schicken, denn warum brauchen wir einen MP3 Player? Warum brauchen wir ein Auto das mehr als nur Fährt, warum brauchen wir eine teure Stereoanlage? Warum brauchen wir einen High-End Computer? Warum brauchen wir einen Plasmafernseher? All diese Luxusartikel sind überflüssig wenn man es genau nimmt, kein Leben hängt dran und man könnte wenn man wollte statdessen auch einfach spenden, aber das tut keiner.Aus Erfahrung auch die nicht, die sagen:Warum spendet der Herr XY nicht ein wenig? Fakt ist, dass sehr wenige Menschen bereit sind etwas von ihrem Geld abzugeben, sehr wenige, und das liegt nicht daran dass der eine 10 Euro mehr auf dem Konto hat als der andere.Ich gebe auch zu, auch ich spende kein Geld in arme Regionen oder an Hilfsbedürftige (jedenfalls nicht regelmäßig, Tsunami-Opfer waren zugegebener Maßen eine Ausnahme) aber ich stehe dazu und ich prangere keine anderen Menschen dafür an nur weil sie mehr Geld haben dass sie nicht helfen, weil ich weiß, dass auch ich helfen könnte wenn ich wollte, dass seh viele Menschen helfen könnten wenn sie wollten, aber es nicht tun und mit dem Finger immer nur auf andere Zeigen. Ich habe das wie man vielleicht merkt schon öfter diskutiert, denn ich bin auch der Ansicht dass viele die Sagen, reiche Leute sollten spenden, nicht spenden würden, wenn sie selbst mehr Geld hätten. Wo fängt denn Reichtum an muss man sich da fragen. Man kann jetzt sagen, da wo man Geld abgeben kann ohne dass es weh tut, aber tut es wirklich weh, wenn der neue Fernseher ein Zoll weniger hat oder nicht Ultraflach ist? Das Problem liegt also im allgemeinen Denken der Menschen und nicht bei Herrn B, oder bei Herrn XY, sondern das Problem ist gesellschaftlicher Natur.
Erschwerend hinzu kommt, dass wir uns nichts vormachen sollten. Reichtum kann es nur geben wenn es Armut gibt. Das wird immer so bleiben und so lange Menschen nach Reichtum streben wird es arme Menschen geben.

Ich hoffe mal, das war verständlich ausgedrückt^^

[Sophie]

Ich prangere ihn nicht an, weil er mehr Geld hat als die Leute in den armen Gebieten. Ich prangere ihn auch nicht an, weil es ihm gut geht. Und zu allerletzt würde ich ihn anprangern, weil er nichts spendet. Letzteres würde ja gerade bei ihm nichtmal einen Sinn ergeben. Wäre noch etwas absurder als bei einem 0-8-15-Bürger.

Was ich bei ihm anprangere ist (wie schon oft erwähnt) die Tatsache, daß er sein Hirn deaktiviert hat und sich ernsthaft!!! wundert!!!, daß sich die Menschen Sorgen machen um die Welt. Er scheint nämlich den Grund nicht zu begreifen. Und obwohl wir in den nördlichen Gefilden alle reich sind und das auch dankend annehmen, halte ich es trotzdem für absolut natürlich, sich mindestens Gedanken und auch Sorgen zu machen. Über die Dinge nachzudenken. Und die Dinge erfahren zu wollen, wenn nicht sogar handeln zu wollen. Gerade was das Ökosystem angeht.
Das ist normal und richtig und überhaupt kein Grund, sich zu wundern so wie er es tut. Er dagegen scheint deswegen täglich aus allen Wolken zu fallen.

Würden wir jetzt das utopische Beispiel haben, daß es allen Menschen und Tieren auf der Welt und auch der Umwelt gleich gut geht (reine Theorie), dann würde ich glatt sagen: "Ich weiß nicht, worum Ihr Euch eigentlich alle Gedanken macht! Uns geht es doch gut." Das ergäbe einen Sinn - logo.

Aber zu sagen, man solle sich keine Gedanken machen, um überhaupt nichts weil es einem selber gut geht, ergibt in meinen Augen wirklich keinen Sinn. Zumindest nicht bezogen auf die Welt.

Das Ding, das mich an seiner Aussage aber tatsächlich noch viel mehr stört als seine gedankenlose Einstellung, ist der Inhalt ihres Konzeptes (ihres > Aussage). Er spricht ja mit den Worten bewußt gerade die Leute an, die sich Gedanken machen und versucht ihnen auszureden, die Probleme zu sehen. Im Grunde sagt er zu ihnen: "Hört doch auf, darüber nachzudenken. Es geht Euch doch gut. Macht Euch keine Gedanken darüber." Und das verpackt er in der Wir-Form.
Und zwar so geschickt, daß man als unaufgeklärter Zuschauer/Zuhörer zuerst tatsächlich denkt, er habe recht und die Worte einem sogar irgendwie unbedeutend vorkommen, wenn man sie nicht wie wir jetzt nochmal seperat herauszieht. Im ersten Augenblick rafft der Zuhörer nämlich nicht, daß "wir" gar nicht alle sein können.

Und damit versucht er seine eigene Sorglosigkeit, von der ich übrigens glaube, daß er sie tatsächlich besitzt und voll von ihr überzeugt ist, auf all die anderen zu übertragen.
Damit die bloß nicht anfangen zu denken und bloß nicht merken, daß sie zu der Fraktion gehören, die umdenken könnte.
Das hört sich jetzt an als würde ich ihm gezielte Manipulation unterstellen - tue ich aber nicht!
Ich denke nicht, daß er sich was dabei gedacht hat.
Es ist nunmal so, daß er von seiner Einstellung (weggucken und nehmen- das paßt schon) einfach überzeugt ist. Menschen, die von etwas überzeugt sind, neigen ja dazu, das mit ihrem Umfeld zu teilen. Ich denke, das ist in diesem Fall nicht anders. Er wollte halt die Leute von dem überzeugen, was er für richtig hält.

Was das Spenden und die Armut angeht. Nein, es kann ohne Arm kein Reich geben, da haste schon recht. Allerdings sollte man wie ich finde genug Verstand besitzen die Grenze zu erkennen, an der aus Reichtum Habgier entspringt. In einem reichen Staat zu leben und dies nutzen zu können und zu wollen ist das eine. Aber immer mehr und mehr zu wollen schon wieder etwas anderes.
Und speziell auf das Spendending bezogen. Es gibt Punkte, an denen kann man als Mitmensch etwas unternehmen, das klappt nicht immer einwandtfrei und ist manchmal sogar fast nutzlos - wahrscheinlich ist es eher der Versuch, der es wertvoll macht, das sei nunmal dahingestellt. Also nochmal: Man kann versuchen! etwas zu unternehmen. Aber es gibt auch Bereiche, in denen die großen Konzerne mehr unternehmen könnten als die normalen Bürger, die übrigens größtenteils gar nicht wissen, was da eigentlich abgeht. Und das betrifft den Zuwachs. Immer mehr wollen, immer mehr kaufen, immer mithalten. Leistung und Wettbewerb und Wirtschaft sind da wohl die Schlagworte. Denn das ist ja das eigentliche Problem. Der Konsument ist natürlich mit betroffen. Aber die Kontrolle und den besseren Zugriff haben eher die großen Konzerne. Das könnte auch der Grund sein, warum Leute wie Herr B. öfter an den Pranger gestellt werden als andere.

Also stehen Spenden im Grunde gar nicht zur Debatte wie ich finde. Die würden niemals so viel bewegen wie ein Konzern bereits in der Produktion bewegen könnte.
Aber ein bißchen helfen tun sie ja schon *zugeb* . Zumindest hoffe ich das immer. Obs wirklich so ist...... da wird so dies und das gemunkelt. Eigentlich weiß "man" das nie. Bleibt wohl nur die Hoffnung.

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Herr B. hat mich übrigens an jemanden erinnert, mit dem ich mich vor kurzem unterhalten habe.
Derjenige hat versucht anzufangen, sich mit mir über Tierversuche zu unterhalten (ich hatte wirklich nichts damit zu tun, der hat ohne Grund, darüber geredet, obwohl vorher noch Schweigen herrschte). Er meinte zu mir, er kaufe lieber das Langnese-Eis, weil Langnese mit Tierversuchen zu tun habe. Das fände er gut, so wisse er, daß er das Eis auch tatsächlich essen kann

Der sollte sich mal bei Nestlé um die Konzernleitung bewerben, wenn Herr B. in Rente geht. Ich glaube, der wäre da richtig

[Aerlinn]

Zum Thema Medizin fällt mir grad so spontan ein Kommentar (von Huxley war es glaub ich):

Die Erforschung der Krankheiten hat so große Fortschritte gemacht, dass es immer schwerer wird, einen Menschen zu finden, der völlig gesund ist.

Ansonsten kann ich mich zu dem Thema noch nicht äußern, weil ich grad nicht so viel Zeit zum lesen habe, aber später dann

[Sophie]

^
Theoretisch mußt Du ja gar nicht alles lesen, nur um Dich zu äußern
Wir diskutieren gerade über genau eine Aussage. Der "Gute" hat aber noch mehr Unglaubliches vom Stapel gelassen.
Hör's Dir einfach mal an, wenn Du Zeit hast. Ich tue es auch immer wieder gern. Aus Attraktions-Besessenheit sozusagen
Diese totale Verklärtheit läßt mich einfach nur Schmunzeln, obwohl es ja eigentlich nicht komisch ist, sondern traurig.

[Wahrer_Held]

Ich hatte gestern keine Zeit mehr zum Antworten *gg*
Wir haben da doch ein wenig aneinander vorbei geredet *g*
Beziehungsweise ich habe deine Aussage etwas falsch interpretiert...
Du hast Recht mit deiner Aussage.

[Aerlinn]

Hab's mir gerade angehört und muss sagen, der Typ hat nen Schlag.
"Wir sind in der Lage der Natur ein Gleichgewicht zu geben" - Wer hat sie denn überhaupt erst aus ihrem Gleichgewicht gebracht, hm?
"Nach 10 Jahren Ernährung mit gentechnisch veränderten Lebenmittel keine einzige erkennbare Nebenwirkungen" - 10 Jahre sind ja wohl keine Langzeitforschung

Hört der sich eigentlich reden?