Was habe ich zur Gottesdiskussion beizutragen? Also schonmal nichts von mir
Ich denke meine Ansichten zu Gott sind überall im Forum massenhaft zu finden.
Als ich gerade in der Küche am Fenster stand, ist mir wieder jemand eingefallen, den ich vor Jahren getroffen habe. Sein Name war "Bekim" (und ich hoffe, er heißt noch immer so, weil ich hoffe, daß es ihn noch gibt). Er war geistig eingeschränkt, inklusive teilweise aggressiv. Er hatte einst einen Handstand auf einer großen Bahnhofstreppe versucht. Dabei ist er gestürzt und hat sich am Kopf verletzt. Er konnte nur mit Schäden gerettet werden. Seitdem war er etwas "anders", lebte auch im Heim und so, durfte aber trotzdem allein raus, weil er noch zurechtkam. Ab und zu ist er allerdings mit einem Päärchen unterwegs gewesen, das er so gern hatte, daß er Tage und Wochen bei ihm vor dem Fenster verbrachte hatte. Sie kannten ihn nicht - naja also..... sie kannten ihn von dem Tage an, an dem sie den Krankenwagen riefen bei jenem ^ Ereignis.
Er wäre fast gestorben. Deshalb hat er sie so geliebt...... ^ Naja.
Irgendwann haben sie ihn "adoptiert".
Daher weiß ich auch wie das kam, sie haben es mir erzählt.
Ich habe Bekim zum ersten Mal im Bus getroffen. Ich las und dachte sonst an nichts. Da sprang er auf einmal auf und rief durch den ganzen Bus,
ich würde aussehen wir Maria Magdalena
Und er hörte damit nicht mehr auf.
Mir war das damals so peinlich, daß ich eine Station früher ausstieg.
Naja..... er war offenbar von da an ziemlich besessen von mir. Er stieg jeden Tag in genau den Bus, von dem er irgendwann herausbekommen hatte, daß ich ihn täglich nahm. Und dann setzte er sich immer auf den Platz gegenüber des Ganges und quatschte mich voll.
Mir fiel dabei aber immer auf, daß er nicht "ich" sagte, sondern "wir". Und er sagte auch nicht "du" oder "Sie", sondern "Ihr". Ich hielt das zu Anfang einfach für altmodisch, später bemerkte ich aber, daß er sehr wenige Menschen plötzlich doch Du-zte. Sehr sehr wenige! Hä?
Irgendwann fragte ich ihn einfach, warum. ER war völlig verdutzt über meine Frage.
Er war 1.der Meinung, daß Gott ihm das Leben gerettet habe (zusammen mit den beiden Freunden), er habe einen Fehler gemacht und wurde gerettet.
2.War er der Meinung, daß er erkannt habe, daß es Gott gebe. Und ihm sei klargeworden, daß Gott, der sich ja wie jeder wisse in allem befinde kein "ich" und "du" zulasse. Es gäbe kein "ich" und kein "du", weil jeder mit Gott verbunden sei, deshalb könne es nicht mehr geben als ein "wir" (="ich"+Gott) und ein "Ihr" ("du"+Gott).
Wenn er Leute auf einmal Du-zte wollte er sie damit offenbar als gottlos und wertlos beleidigen. Er bestätigte das. Mir fiel auch auf, daß er es nur bei denen tat, die ihn beschimpften (was nicht schwer war, denn er war da nicht unbedingt ein Hinterwäldler, was das anging
).
Tjaja.... so war das mit Bekim. Die "Geschichte Bekim" hat eigentlich noch ziemlich viele Kapitel. Die passen hier allerdings nicht her. Nachdem ich mich damit "abgefunden" hatte, daß ich wohl von nun an jeden Tag mit ihm Bus fahren muß und mich an ihn gewöhnt hatte, wurde er mir sogar sympathisch. Und es gab einige Situaionen, in denen er mich sehr beeindruckt hat (obwohl ich nicht besonders gläubig bin). Der Grund, weshalb ich hier von ihm erzählen wollte.
Weil er bis heute etwas hinterlassen hat, das mich nicht mit Genervt- oder Gereiztheit an ihn zurückdenken läßt, sondern eher mit einer Art Zuneigung. Es gab sogar eine Situation, in der hat er mir geistig etwas sehr Großes geschenkt, das war eine ziemlich lange Zeit später als ich ihn zufällig wiedertraf (es war im letzten Jaht zur Weihnachtszeit) nachdem ich den Bus schon lange nicht mehr nahm (anderer Arbeitsplatz).
Hm........ er hat mich beeindruckt und sogar verändert. Ich wollte, daß Ihr ihn auch kennt. Inklusive seiner Ansicht zu Gott. Weil ich sie eigentlich WENN DANN sehr plausibel und schön finde.