Moin! Also..... was is'n hier passiert? Ich war doch gar nicht SO lange weg. Coole Sache.
Also, was hab ich gestern nicht mehr gesagt und überhaupt und so? *überleg-such*
sefie hat geschrieben:an welcher stelle habe ich diese aktion denn gut geheißen? ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass das leid mit oder ohne diesen künstler für das tier das gleiche gewesen wäre. und dass der tod des tieres eben nicht allein dem künstler anzulasten ist. das ist nicht dasselbe wie gutheißen. ich halte die absichten und kommentare des mannes für sehr schlüssig, über seine mittel lässt sich streiten.
Tun wir ja
Nein mal wieder im Ernst: Du tust es automatisch damit, daß Du seine Aktion verteidigst und dafür die Theorie des höheren Zwecks benutzt. > Die Absichten dabei spielen für Dich eine größere Rolle als die Position eines Lebewesens. Zumindest macht es den Eindruck. Den Eindruck als würdest Du das Motiv vor das Wesentliche bei der Sache stellen und als sei alles andere nur ein Symptom dieses Motivs.
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sefie hat geschrieben:seine motivation, den hund auszustellen, halte ich für wichtig zu berücksichtigen. beides - sowohl aktion wie auch motivation - sollte man nicht getrennt voneinander bewerten.
Du trennst nicht die Position des Lebewesens von der oben genannten Theorie (also von der Motivation und dem höheren Zweck).
Somit ist es leicht, den von mir genannten Eindruck zu gewinnen.
Zu der Aussage hier drüber selbst:
Denke schon, daß man das sehr wohl sollte sobald es sich um ein Lebewesen handelt.
Besser gesagt, sollte man es nicht! *verwirrendes-Zeug-red* > Es ist so, daß man Handlung und Motiv selbstverständlich in Zusammenhang bringt und es auch sollte. Denn die Handlung ist immer die Folge eines Motivs. Dabei ist dann abzuwägen, ob die Handlung dem Motiv auch gerecht wird bzw.ob sie dem Motiv angemessen ist. Diese Erwägung kennen wir alle unter dem Ausdruck "menschliches Urteilsvermögen", das dazu benutzt wird den Gesamtkomplex einer Tat zu beurteilen. Dabei ist es oft subjektiv, in welche Ränge man Motiv oder Handlung einordnet.
Du sagst ja selber ^ über die Mittel des Künstlers ließe sich streiten.
Wo ich nun automatisch bei der Frage ankomme, warum Du einerseits meinst, man solle die beiden Aspekte nicht trennen und sie nun mit dieser Aussage (Mittel und streiten)
doch trennst.
Ich kann es mir zu so erklären wie ich es oben bereits sagte: Du trennst zwar Handlung (Mittel) und Motiv (Motivation), bevorzugst aber den höheren Zweck und nimmst es deshalb so hin.
So viel zu der Erklärung wie der Endruck entstand.
Ein Paradoxon ist es trotz alledem. Denn die Einfachheit des Helfens besteht nicht darin,
theoretisch zu helfen, indem man etwas aufzeigt oder der Meinung ist, es aufzuzeigen sei eine gute Sache, sondern darin
praktisch zu helfen. Damit meine ich nicht zwingend Dich. Du warst nicht da, und somit kann ich nicht beurteilen, ob Du dem Hund geholfen hättest. Es geht darum, daß man immer groß reden und zeigen und beweisen kann. In Schrift und in Kunst ist das sehr einfach. Es bleibt dort aber erstmal nur eine Theorie. Was der Künstler getan hat, wäre also nichts als "theoretisches Helfen". Und damit
kein Helfen. Denn unter "Helfen" würde jeder Anwesende ganz sicher verstehen, daß man einem Tier, das Hilfe benötigt..... Ja! - hilft! Der Rest ist nur Gefasel. Meinetwegen könnte der Künstler seine Motivation auch mit Blümchen verzieren und rosa anmalen, damit ihm die "gebildeten" Leute aus der Hand fressen und jubeln: "Großartig!" Diese tollen ach so faszinierenden und interessanten Kritiken verändern aber nicht die Wirklichkeit. Und die Wirklichkeit ist, daß er niemandem geholfen hat. Sondern sogar geschadet. Und daß ein Leben ausgelöscht wurde für seine rosa-Blümchen-Motivation.
Über die Wahrscheinlichkeit, ob der Hund zum gleichen Zeitpunkt gestorben werde, werde ich nun nicht weiter verhandeln. Ich sage nur so viel, daß diese Aussage nur Deiner persönlichen Einschätzung sprich Deinem Gefühl obliegt. Ohne Boden, weil Du nunmal keine Fakten kennen kannst, um dies zu beweisen.
Genauso wie ich es nämlich auch nicht kann. Gleicher Fall.
Genauso kann aber keiner von uns einschätzen, ob der Hund wohl "auch nur eine Sekunde besser gelebt hätte". Ich nehme nicht an, daß der Hund die gleichen Maßstäbe von "besser" und "nicht besser" hat wie wir. Somit ist auch dies ein Bereich, in dem ich nicht so weit gehen würde, zu behaupten, ihm wäre es besser oder schlechter gegangen.
Denke trotzdem, WENN er schon nichts zu essen hatte (auch ohne Ankettung), daß er als freilaufender Hund es womöglich doch vorgezogen hätte, frei zu bleiben, anstatt sich von ein paar kunstinteressierten Snobs beim Sterben angaffen zu lassem.
Aber vielleicht war's ihm auch egal.
Letzter Punkt (den wir bisher noch gar nicht berücksichtigt hatten):
sefie hat geschrieben:im übrigen sei noch gesagt, dass streunende hunde in Costa Rica oder auch Nicaragua nicht denselben stellenwert haben wie hier bei uns (á la zucht- oder schoßhund). ähnlich wie bei uns die ratten, gelten sie dort als krankheitsüberträger, die die städte verunreinigen.
Ja, ich weiß. Wenn das aber tatsächlich so ist, dann hat der Gute sich nun ein weiteres Mal selbst ins Aus geschossen. Denn wenn das so ist, dann schwächt das die Botschaft seines "Kunstwerkes" eher ab als sie zu stärken und macht sie damit noch sinnloser. Und er sollte sich schleunigst ein neues Argument einfallen lassen, um sein Vorgehen zu rechtfertigen.
Schönen Tag!