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Pharmastrich - "Ich verkaufe meinen Körper"

Pharmastrich - "Ich verkaufe meinen Körper"

Beitragvon Tinuviel » Sa Apr 12, 2008 15:47

Hey ihr,

vor einiger Zeit bin ich auf einen Bericht zum Thema Medikamenten-Tests gestoßen, der direkt mein Interesse weckte. Ich weiß nicht mehr genau wo, aber er war recht beschönigend, wodrauf es in den Kommentaren etliche Links dazu gab, wo Proband ihre eigenen Erfahrungen schilderten; die waren auch recht zweigeteilt.
Natürlich, auf der einen Seite hilft es der Menschheit u.U., auf der anderen Seite sehen es die meisten als eine Art prostiution, da man seinen Körper ja verkauft. Immerhin bekommt man Geld, wenn man sich dafür zur Verfügung stellt.

ich selbst kann mir keine genaue Meinung darüber bilden, vor allem wegen den oben genannten zwei Seiten. Ich möchte hier aber eine Diskussion darüber starten, denn ich denke, dass man sich auch über sowas eine Meinung bilden sollte.

hier übrigens ein recht interessanter link, wie ich finde...

also, die diskussion ist eröffnet... :)
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Beitragvon rollingflash » Sa Apr 12, 2008 16:15

Also...ich hatte vor kurzem einen Patienten, der einen Medikamententest mitgemacht hat...er litt an einer akuten Colitsis ulcerosa (ne entzündliche Darmerkrankung mit Durchfällen und so <> er war bis zu 35x am Tag auf dem WC) und er wußte sich nicht mehr anders zu helfen...er hat es gemacht, weil er die Hoffnung hatte, dass es DAS Mittel ist, was ihm gegen die Entzündung hilft...(hat es aber nicht)....er wurde operiert und bekam einen Ileostoma (künstlicher Darmausgang)
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Beitragvon When is Lunch? » Sa Apr 12, 2008 16:32

ich weiß nicht, was ich machen würde wenns mir so gehen würde wie rollingflash's Patient.

Aber ich würds mir SEHR gut überlegen,
Jedenfalls find ichs besser als bei Tieren, weil die es sich nicht aussuchen können
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Beitragvon rollingflash » Sa Apr 12, 2008 16:53

Ich glaub, in dem Moment ist dir alles andere egal...du willst nur, dass es dir besser geht...und dafür tust du alles...zur Not auch nen Medikamententest....das doofe ist nur, dass es nicht geholfen hat...aber zumindest ging es ihm nach der OP besser....ich hoffe nur, es ist immernoch so...hab ihm erstmal ne Mail geschrieben...(noch dazu, er war knapp 30)
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Beitragvon Sophie » Sa Apr 12, 2008 16:55

Erstmal meine Vorfeld-Meinung. Später die Meinung, die nach dem Artkel zustande gekommen sein wird.

Ich finde, das muß jeder selber wissen. Er sucht es sich aus.
"Prostitution" ist es in dem Sinne natürlich irgendwo schon. Das Schlimme an Prostituation ist aber meiner Ansicht nach nicht, daß Menschen ihre Körper verkaufen (sollen sie doch, wenn sie das wollen.....), sondern, daß Menschen manchmal ihre Körper aus der Not heraus verkaufen. So entsteht mit der Zeit ein Angebot-und Nachfrage-Kreislauf und man kann nicht mehr mit genauer Sicherheit sagen, ob ein Mensch, daß nun im wahrsten Sinne des Wortes auch noch freiwillig macht.
Zumal es in Großbritannien ja einst zu diesen Todefällen kam. Die Probanden bekommen das Geld (zumindest soweit ich weiß) ja nicht für den Beginn des Versuchs. Sie bekommen es erst, wenn sie ihn zu Ende durchführen. Abbrechen dürfen sie also jeder Zeit. Aber dann haben sie noch weniger davon gehabt. Deshalb gibt es Probanden, die den Versuch bis zum Schluss mitmachen wollen, obwohl sichtbare Folgen schon frühzeitig auftreten (weil sie das Medikament nicht vetragen zum Beispiel - allergisch sind oder was auch immer). Weil sie das Geld so dringend brauchen. So wie bei den Todesfällen ^ (wenn ich mich richtig erinnere - vielleicht find ich ja nachher noch irgend nen Link zu jenem um Irrtümer zu vermeiden).

Deshalb finde ich das schon ne schwierige Entscheidung. Also ob es erlaubt sein sollte oder nicht. Denn auch wenn die Probanden sich selber aussuchen, daß sie mit- und weitermachen, steht ja noch die Frage im Raum, ob es denen, die die Tests durchführen, erlaubt sein sollte, ihnen das Medikament weiterhin auszuhändigen, sobald Probleme auftauchen, da es fahrlässig ist.

Einerseits passiert es eben "freiwillig". Hat aber auch viele Haken und Folgen.

Bin aber trotzdem der Meinung, daß man nicht die Institutionen, die so etwas anbieten dafür verantwortlichen machen sollte, nur weil sie so etwas anbieten. Schließlich werden heutzutage viele Dinge angeboten, die auch schädlich sein können. Da gibt auch niemandem, den Anbietenden die Schuld wenn Folgen autreten.

Soweit erstmal von mir. Wie man sieht ^ finde ich, daß es ein zweigleisiges Thema ist. :wink:
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Beitragvon whispervoice » Sa Apr 12, 2008 22:15

Auch von mir ein kurzes und knappes Statement zum Thema:

Ganz allgemein denke ich, dass der Körper eines jeden einem selbst gehört und somit sollte jeder damit machen können, was er will und das meine ich jetzt also nicht nur auf die Tests, sondern auch auf sowas wie "richtige" Prostitution, Drogen oder Sonstiges bezogen...

Zurück zu den Tests: Wenn man es nur aufgrund des Geldes tut und dies Einem das wert ist, bitte.
Traurig und bedenkenswert ist es aber wirklich, in Fällen wir flashy ihn schilderte oder aber wie auch Sophie schon sagte, wenn man es nur aus der Not heraus tut...
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Beitragvon Sophie » Sa Apr 12, 2008 22:54

Zumindest gibt es für diese Art von "Prostitution" ja noch gar keinen kriminell-organisierten Absatzmarkt. *überleg*
Also so wie bei sexueller Prostitution.
Daß man eben Leute drängt das zu machen und das Geld selber einsackt. Wie lange das wohl noch dauert, bis der entstanden ist?
Gibt es sowas schon irgendwo?
Nur laute Gedanken. Ich will jetzt keinen aufmachen :wink:
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Beitragvon whispervoice » Sa Apr 12, 2008 23:19

Äh... Nicht das ich wüsste! :shock:

Aber da fällt mir ein, dass ich nochmal betonen sollte, dass ich in meinem vorherigen Beitrag selbstverständlich nur von freiwilliger (!) Prostitution sprach... ;)
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Beitragvon Sophie » Sa Apr 12, 2008 23:25

Ja ich weiß.
Wollte diese "Idee" ^ trotzdem mal anbringen.
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Beitragvon Sophie » So Apr 13, 2008 01:26

Doppelpost.

Huch. War ja gar kein Artikel, sondern ein Forums-Austausch.
Macht aber nix.
Hab dann nochmal nach ner Informationsseite gegoogelt.

http://www.probanden-online.de/

ACHTUNG!!! Ich finde, daß die Seite das etwas verharmlost.

Allerdings steht da auch der Fall in England drauf. Aber da steht nicht, ob die tatsächlich gestorben sind.

Wat noch? Erstmal nüscht.
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Beitragvon gothic73 » Di Jun 10, 2008 19:24

Was bekommt man denn für dafür, so einen Test mitzumachen?
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Beitragvon rollingflash » Di Jun 10, 2008 19:26

ich glaub, es kommt drauf an...vor allem auf die Medikamente, die da "verabreicht" werden und wie groß und wie reich das Pharmaunternehmen ist...ansonsten einfach mal vor Ort erkundigen...wenn du Interesse hättest....
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Beitragvon Sophie » Di Jun 10, 2008 19:34

Für die meisten bekommt man so 500-1000 Euro.
Wenn sie länger gehen oder in einer Klinik stattfinden, ist es manchmal auch mehr.

Komm aber nicht auf die Idee, das zu machen :!: :evil:
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Beitragvon rollingflash » Di Jun 10, 2008 19:38

Sophie hat geschrieben:Komm aber nicht auf die Idee, das zu machen :!: :evil:


Falls doch, was willst du daran ändern???
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Beitragvon Sophie » Di Jun 10, 2008 19:41

Dich meinte ich nicht. Ich glaube nicht, dass Du so etwas machst. Ich meinte den, der diese Frage schon so verdächtig gestellt hat :?
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