2009 :: Wir bekennen uns Schuldig! :: Diskussionen und Meinungen

Moderator: LI-Moderatorenteam

Rezensionen zum neuen Album

Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon kirkan » Mo Apr 20, 2009 16:49

Ich begebe mich jetzt auf das Glatteis, weil ich von Objektivität schreibe obwohl es sie natürlich nie gibt. Aber man kann sie ja erstreben. Und da sehe ich für alle Arten von Künsten Kriterien, nach denen sie bewertet werden können. Das sind die handwerklichen Sachen vor allem. Und natürlich gibt es da die Vergleichsebenen, bei denen Kritiker versuchen eine Schnittmenge mit einer möglichst großen Anzahl an Hörern zu finden, sich sozusagen in Hörerkreise hineinzudenken und danach die Musik zu bewerten, diese Form ist für mich auch eine Art von Objektivität, obwohl sie dem Wort an sich widerspricht. Aber dann entstehen solche Sachen wie: "Wer das gemocht hat oder das nicht mochte wird dieses hier toll finden oder eben auch nicht". Ich bin für solche Kritiken dankbar, sie helfen mir nicht unnötig Geld auszugeben. Durch Kritiker habe ich schon manchen guten Musiker entdeckt (z.B. Sophie Solomon) und mir auch schon so manche CD gespart, die dann beim Kumpel nebenan auch wirklich beschissen klang (neues Queen Album zum Beispiel - als uralter QueenFan eigentlich ein Muss)...
spät ist es, nachtgeschliffen, ein
kontrabass schleift auf den wiesen
langsam atmen die töne,
wie der mond singt

das Wort weiß mehr über den Dichter, als der Dichter über das Wort
Benutzeravatar
kirkan
 
Beiträge: 144
Registriert: 29.09.2003
Wohnort: Dresden

Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Joza » Mo Apr 20, 2009 17:44

Gerade handwerkliche Sachen kann man nicht mitbewerten. Um ein Neofolk- oder Ambient-Album aufzunehmen (um das Beispiel nochmal aufzugreifen) brauchst du keine rekordverdächtigen Fähigkeiten auf deinem Instrument, da es bei diesen Musikrichtungen um etwas völlig anderes geht als auf einem Prog-Album.
Joza
 
Beiträge: 1371
Registriert: 31.03.2007

Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Rabenfeder » Mo Apr 20, 2009 19:07

monozelle hat geschrieben:
Joza hat geschrieben:Oder anders gefragt: Hat jemand von euch schon einmal aufgrund einer Rezension ein Werk (nicht) gekauft?


Ich habe mir aufgrund von Rezensionen schon die Mühe gemacht in den Laden zu laufen und sie vorher anzuhören anstatt sie mir schnell und einfach zu bestellen und mir Filme lieber erst von Freunden ausgeliehen bevor ich mir die DVD gekauft habe und ich bin auch schon in Kinofilme nicht gegangen und habe lieber gewartet bis sie ins Fernsehen kommen. Allerdings alles nur dann wenn ich mehrere schlechte Kritiken gelesen habe und keine wirklich positive.
Jeder hört ihn wie er lacht,
schreit und sich bemerkbar macht.
Überall verrät mein Rabe,
das ich einen Vogel habe.
Benutzeravatar
Rabenfeder
 
Beiträge: 2398
Registriert: 29.04.2007
Wohnort: Jena/ Ceský Tešín

Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon kirkan » Mi Apr 22, 2009 16:06

@Joza

sicherlich gibt es Musik, die keine besonderen handwerklichen Fähigkeiten braucht, aber der überwiegende Großteil schon, wenn er mehr erzeugen will, als "bloße" Musik. Selbst Neofolk lebt von einer perfekten Beherrschung des Instrumentes, trotz minimalistischer Spieltechnik und jeder Musiker weiß, dass manchmal die langen gehaltenen Noten die viel schwereren sind, als die schnellen und virtuosen. Aber sicher findest du immer ein Beispiel, wo das, was ich anführe gerade nicht zutrifft. Überraschenderweise lesen sich aber trotzdem sehr viele Rezensionen durch, kaufen sich Musikmagazine und freuen sich, wenn Alben in den Himmel gelobt werden (und das werden sie mindestens genauso oft rein subjektiv, wie sie runter geputzt werden).
Natürlich höre ich in das rein, in das ich rein hören kann, auch wenn ich eine Kritik vorher gelesen habe, die Kritik animiert mich zum reinhören, aber es gibt auch Sachen, da kann man nicht previewgenießen...Bücher zum Beispiel. Bei vielen Büchern die ich mir kaufe werde ich durch den Perlentaucher Newsletter angeregt. Und ich wurde eigentlich nur selten von dieser kritischen Zusammenstellung diverser Feuilletons enttäuscht.
spät ist es, nachtgeschliffen, ein
kontrabass schleift auf den wiesen
langsam atmen die töne,
wie der mond singt

das Wort weiß mehr über den Dichter, als der Dichter über das Wort
Benutzeravatar
kirkan
 
Beiträge: 144
Registriert: 29.09.2003
Wohnort: Dresden
Vorherige

Zurück zu SCHULDIG

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste