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04. März 2013 :: David schreibt:

04. März 2013 :: David schreibt:

Beitragvon Blueeye » Di Mär 05, 2013 17:49

:: Die PlaymoBEAT-Montags-Kolumne ::


04. März 2013 - David Pätsch schreibt:


Skateboard UH-AH-AH

Kann sich noch jemand an die Trends aus den letzten Jahrzehnten erinnern?
Rebirthing war ganz groß, um darauf auch wieder ganz groß in der Versenkung zu verschwinden.
Es ging, glaube ich, um eine Art Urschreitherapie…oder hatte es etwas mit der sexuellen Vorliebe, gewickelt zu werden, zu tun?
Das Skateboardfahren war auch ein Trend und für mich jedenfalls wichtig.
Ich hatte mein Brett immer bei mir und mein Hartschalenplastikhelm hatte keinerlei Tragekomfort oder Lüftung.
Nur zwei kleine Löcher in Ohrnähe ließen mich nicht völlig zum Autisten werden.
Dazu trug ich kurze Hosen, Knieschoner aus wattierter Baumwolle und Sandalen mit weißen Tennissocken.
Ja, das war damals auch nicht chic, aber als Kind war ich nicht so ein Fashion-Victim wie ich es heute bin. Hust.
Erst Jahre später wurde Extrem-Birkenstocking der neue Trend aus den USA.
Mein erstes Brett habe ich mit meinem Bruder aus auseinandergesägten Rollschuhen gebastelt.
Ein einfacher Holzrest aus dem Baumarkt drübergeschraubt und ab ging es in den Straßenverkehr.
Mein Bruder hatte die tolle Idee, dass ich mich an seinem Gepäckträger festhalten könne, während er mit hoher Geschwindigkeit auf dem Fahrrad die Sonnenalle runterbrauste.
Für alle nicht zugezogenen Schwaben und Neuköllner:
Die Sonnenallee ist eine Hauptverkehrsstraße mit vielen Autos und LKWs ohne Fahrradweg.
Irgendwann verhakte sich mein Finger in diesem altmodischen Fahrradgepäckträger und mein Bruder dachte mein Schreien sei ein Zeichen von: „Bitte fahr schneller, es gefällt mit total gut, wie du auf den BVG-Bus zurast“.
Irgendwie bekam ich doch noch meinen Finger aus dem Stahlgeflecht und wir erdachten ein neues Spiel.
Es nannte sich Katamaran.
Man nehme den höchsten Berg in Berlin, den Teufelsberg.
Ok, jetzt kommen wieder die Bewohner aus dem Süden Deutschlands und sagen:
Ihr in Berlin habt doch gar nichts bergähnliches. Egal, für mich war es ein Bergmassiv im Nordwesten der Stadt.
Dann benötigt man einen Mitfahrer und ein zweites Skateboard.
Beide Bretter sind parallel und beide Fahrer setzten sich mit dem Gesicht zueinander auf das eigene Brett und legen die Füße auf das Brett des Gegenübers.
Vom Teufelsberg runter schlängelt sich ein asphaltierter Gehweg. Es war schnell und die Kurven riskant, besonders wenn man es geschafft hatte unten anzukommen und der Weg in einer kleinen Steinkante endete, die einem das Brett unter dem Hintern wegriss.
Man bedenke, dass wir rutschfestes Tape auf die Bretter klebten.
Ich bin auch alleine runtergefahren, allerdings dann auf dem Bauch liegend.
Besonders die Steinkante hat dann Laune gemacht, aber das ist eine andere Geschichte.
Nur wer sich erhebt, kann sich auch widersetzen!
Blueeye
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