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11. März 2013 :: Andi schreibt:

11. März 2013 :: Andi schreibt:

Beitragvon Sophie » Di Mär 12, 2013 11:54

:: Die PlaymoBEAT-Montags-Kolumne ::


11. März 2013 - Andi Bühler schreibt:


Die Welt des Trommelns ist unendlich und an jedem Ort unseres schönen Planeten finden sich tolle Neuentdeckungen, wenn man mit suchendem Auge und offenem Ohr nach perkussivem Gedöns Ausschau hält.
Und so wurde ich auch letzte Woche wieder einmal fündig, als ich auf einer kleinen, aber sehr eindrücklichen Israel-Frühlingsreise über den arabischen Basar von Jaffa schlenderte.
Man fühlt sich entführt in eine andere Welt voller Wunderlampen, Bauchtanz-Röckchen (siehe Beweisfoto) und exotischen Düften. Der Lärmpegel entspricht in etwa einem Picknick auf einer stark frequentierten Flugzeug-Landebahn (wenn sie denn mal eröffnet wird). Es singt der Muezzin, die Granatäpfel werden in polyphonen Dauerloops angepriesen und alle paar Meter wird man höflich gefragt, ob man drei oder vier von den “echten” Kaschmir-Schals erwerben möchte.

Inmitten dieser für den dünnhäutigen Europäer schwer zu überschauenden Reizüberflutung muss man sich immer wieder ein Mantra vorbeten: STAY FOCUSED! FINDE DIE TROMMELN!!!
Ihr kennt die deutschen Flohmärkte? Glaubt mir, das ist nichts gegen diese Berge von Gegenständen, die sich hier aufgestapelt und zusammengequetscht tümmeln. Und die Sachen sind wirklich alt. Da gibt es hundert Jahre alte Lampen (die auch schon seit hundert Jahren auf dem Basar angeboten werden) oder Radios aus Zeiten der Bergpredigt. Ob man nun in irgendeiner Art und Weise gläubig ist, ist eigentlich egal – in Israel weiß man, dass alle Geschichten, die in den verschiedenen Büchern der Weltreligionen erzählt werden, wahr sind…ah, seht ihr, so einfach driftet man ab…es geht immer noch um die Trommeln…
Also, nassgeschwitzt und erschöpft fand ich mich plötzlich vor einem kleinen Mann wieder, der genau zu wissen schien, weshalb ich mich im Heiligen Land herumtrieb.
Er drückte mir zwei Rahmentrommeln in die Hand. Eine sehr kleine, mit Lammfell überzogen und eine sehr große mit Rost überzogen. Beides Familienerbstücke. Seit Generationen gibt es immer einen männlichen Vertreter, der das Geheimnis der Trommeln wahrt und schon als Jüngling auf seine große Aufgabe vorbereitet wird: dem Erlöser die beiden Heiligtümer zu übergeben.
Nach dem rituellen Verhandeln um den Übergabe-Preis, nahm der Erlöser (ich) schließlich die beiden Artefakte entgegen, um die uralte Prophezeiung endlich zu erfüllen.
Das große Erlösungsfest wurde dann gestern abgehalten. Nach ner halben Stunde ging die erste Trommel dann zu Bruch, aber auch dies wurde schon immer prophezeit. Die zweite Trommel hält noch, aber vermutlich wird auch diese bald gen Himmel fahren, wo sie dann von unzähligen auserwählten Hütern des Geheimnisses um die heiligen zwei Trommeln empfangen und die Hoffnung von Generationen schließlich zur Gewissheit wird: Der Fluch ist gebrochen! Wir sind frei!!!
Nimm jedes Wort aus meiner Kehle
Trag jedes Wort von mir bei Dir
Denn nur mein Wort hat eine Seele
Ganz anders als der Rest von mir
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