22. Juli 2013 :: David schreibt:
:: Die PlaymoBEAT-Montags-Kolumne ::
22. Juli 2013 - David Pätsch schreibt:
Watt ist denn los
Ich durfte mit einer Band auf einem Sommer Open-Air im hohen Norden spielen. An den Deichen und bei den Möwen.
Mir wurde geraten: “Fahre an die See und grüße das Meer von mir.”
Es gibt nichts leichteres als bei einem großen Festival ein Taxi zu bekommen und mit dem Taxifahrer einen Treffpunkt zu vereinbaren.
Wer schon mal auf einem Festival war, kennt sicherlich die ausgezeichnete Straßenbeschilderung inklusive Hausnummern… Dort hinten ist die Rockergasse 8 und eine Zeltecke weiter die Metalallee 666.
Wenn du schon am Circlepit bist, musst du zurück gehen, über die Popstraße – ziehe drei Michael Jacksons und eine Madonna ein.
Das einzige feste Gebäude, auf das die Taxizentrale und ich uns einigen konnten, war das Abfertigungsgebäude des Sportflughafens Cuxhaven und das war etwas weiter weg.
Ich hätte mir quasi den Weg dorthin sparen und gleich zum Meer laufen können.
Im Taxi ging es zum Strand, meine Stimmung hellte sich auf in Erwartung des kühlen Nass, denn dieser Sommer ist zur Zeit sommerlich warm.
Selbst der Akzent des Fahrers, der mich mehr an den Bullen von Tölz erinnerte als an einen Beherrscher der plattdeutschen Sprache, konnte meine ausgelassene Stimmung nicht trüben.
Wir fuhren an den Dünen vorbei bis zum Strand, immer weiter und, und… Es war kein Wasser da.
Ebbe, daran hatte ich nicht gedacht.
Ich kam mir vor wie ein Kind, das seinen Frust an den Eltern ablässt, weil der Strandurlaub ohne Wasser stattfindet. Nur waren keine Eltern da. Also versuchte ich mir einzureden, wie toll doch so eine Wattwanderung sei.
Für die Füße eine Massage (durch die aus dem Matsch hervorstechenden scharfen Muscheln), für den Geist der weite Blick (über eine Sandwüste), nur durchbrochen von Wattwurmhaufen.
Toll, ganz toll.
Nach zwei Stunden bin ich zurück auf das Festivalgelände gefahren, schlammverschmiert und mit Sonnenbrand.
Dort habe ich mich im Artistbereich in den Whirlpool gelegt. Der war mit Wasser gefüllt, wohlgemerkt.
Weiße Handtücher und ein Quietsche-Entchen lagen auf dem Beckenrand. Danach wartete eine Massageliege auf mich.
Von wegen Natur, manchmal ist der Fortschritt eben nicht aufzuhalten.
22. Juli 2013 - David Pätsch schreibt:
Watt ist denn los
Ich durfte mit einer Band auf einem Sommer Open-Air im hohen Norden spielen. An den Deichen und bei den Möwen.
Mir wurde geraten: “Fahre an die See und grüße das Meer von mir.”
Es gibt nichts leichteres als bei einem großen Festival ein Taxi zu bekommen und mit dem Taxifahrer einen Treffpunkt zu vereinbaren.
Wer schon mal auf einem Festival war, kennt sicherlich die ausgezeichnete Straßenbeschilderung inklusive Hausnummern… Dort hinten ist die Rockergasse 8 und eine Zeltecke weiter die Metalallee 666.
Wenn du schon am Circlepit bist, musst du zurück gehen, über die Popstraße – ziehe drei Michael Jacksons und eine Madonna ein.
Das einzige feste Gebäude, auf das die Taxizentrale und ich uns einigen konnten, war das Abfertigungsgebäude des Sportflughafens Cuxhaven und das war etwas weiter weg.
Ich hätte mir quasi den Weg dorthin sparen und gleich zum Meer laufen können.
Im Taxi ging es zum Strand, meine Stimmung hellte sich auf in Erwartung des kühlen Nass, denn dieser Sommer ist zur Zeit sommerlich warm.
Selbst der Akzent des Fahrers, der mich mehr an den Bullen von Tölz erinnerte als an einen Beherrscher der plattdeutschen Sprache, konnte meine ausgelassene Stimmung nicht trüben.
Wir fuhren an den Dünen vorbei bis zum Strand, immer weiter und, und… Es war kein Wasser da.
Ebbe, daran hatte ich nicht gedacht.
Ich kam mir vor wie ein Kind, das seinen Frust an den Eltern ablässt, weil der Strandurlaub ohne Wasser stattfindet. Nur waren keine Eltern da. Also versuchte ich mir einzureden, wie toll doch so eine Wattwanderung sei.
Für die Füße eine Massage (durch die aus dem Matsch hervorstechenden scharfen Muscheln), für den Geist der weite Blick (über eine Sandwüste), nur durchbrochen von Wattwurmhaufen.
Toll, ganz toll.
Nach zwei Stunden bin ich zurück auf das Festivalgelände gefahren, schlammverschmiert und mit Sonnenbrand.
Dort habe ich mich im Artistbereich in den Whirlpool gelegt. Der war mit Wasser gefüllt, wohlgemerkt.
Weiße Handtücher und ein Quietsche-Entchen lagen auf dem Beckenrand. Danach wartete eine Massageliege auf mich.
Von wegen Natur, manchmal ist der Fortschritt eben nicht aufzuhalten.
Nimm jedes Wort aus meiner Kehle
Trag jedes Wort von mir bei Dir
Denn nur mein Wort hat eine Seele
Ganz anders als der Rest von mir
Trag jedes Wort von mir bei Dir
Denn nur mein Wort hat eine Seele
Ganz anders als der Rest von mir
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Sophie - ADMINISTRATOR
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