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30.Dezember 2013 :: Andi schreibt:

30.Dezember 2013 :: Andi schreibt:

Beitragvon Blueeye » Mi Jan 01, 2014 15:13

:: Die PlaymoBEAT-Montags-Kolumne ::

30.Dezember 2013 :: Andi schreibt:

Die Sonatenhauptsatzform

Wer in der Schule dem Musikunterricht mit einem Mindestmaß an Aufmerksamkeit beigewohnt hat, zuckt bei dem Begriff Sonatenhauptsatzform unweigerlich zusammen.
Exposition – Durchführung – Reprise – Coda.
Dies ist der festgelegte Ablauf einer Komposition, die sich diese Form zur Grundlage gewählt hat. Doch dieses musikalische Gebäude gründet auf ein Konzept, dass sich in vielen Bereichen finden lässt.
Ganz kurz und bündig erinnern wir uns, was die Begrifflichkeiten zu bedeuten haben:
Exposition:
Es werden zwei gegensätzliche Themen vorgestellt. Ein Thema kann man auch als Behauptung, Vorhaben oder Aussage begreifen.
Die Spannung, die durch den Gegensatz dieser beiden Ausgangsthemen entsteht, ist die treibende Kraft für alles Folgende.
Thema 1: Wir nehmen uns vor, im neuen Jahr mit Playmobeat 12 Videos zu produzieren.
Thema 2: Wir tragen Arbeits- und Tourtermine in den Kalender ein, die nichts mit Playmobeat zu tun haben.
Beide Themen fordern ihre Berechtigung und ihre Vorrangigkeit ein. Das erzeugt Spannung.
Durchführung:
Wir versuchen beide Themen miteinander zu kombinieren. Es ist eine Schlacht mit unzähligen Toten und Verwundeten. Aber schließlich ist das der Stoff, aus dem das Leben besteht und was die daraus entstehende Musik hörenswert macht. Beide Themen verändern sich. Dissonanzen werfen Blitze an den Nachthimmel, Klänge rangeln mit einander, einzelne Linien setzen sich zur Wehr. Mal siegt der Eine, mal der Andere. Ein Auf und Ab durchs ganze Jahr und stets liegt im Ungewissen, welches Thema die Oberhand gewinnen wird.
Reprise:
Die Schlacht ist vorbei und beide Themen, so gegensätzlich sie am Anfang des Jahres noch schienen, erstrahlen in einer Einheit. Keines musste sich gegen das andere durchsetzen.
Flexibilität und Veränderung sind die Antwort auf die Frage nach dem Kompromiss. Doch der Einklang darf nicht das Ende sein. Abschluss und Zufriedenheit halten die Räder der Welt nicht im Gang. Deshalb folgt, was folgen muss!
Coda:
Hier wird das Gewonnene noch einmal überdacht, analysiert, kritisiert. In der Coda kann sich alles noch einmal ändern. Neue Themen bahnen sich ihren Weg und verdrängen all die hart erarbeiteten Melodien. Fragen werden neu aufgerollt, man wagt einen Blick in die Zukunft und stellt fest, dass nichts abgeschlossen wurde, nur eine kleine Etappe als überwunden erklärt werden darf und man sich nach wie vor auf einer unvorhersehbaren Reise befindet.
Wir sind glücklich, dieses Jahr so viel Zuspruch wie noch nie zuvor bekommen zu haben. Und nun befinden wir uns in der Coda des Jahres 2013. Morgen beginnt ein neues Jahr und es heißt neue Themen aufzustellen, die in ihrer Exposition so viel Spannung erzeugen, um eine komplette Sonatenhauptsatzform zu begründen.
Jedes Ende ist auch ein neuer Anfang. Nach dem Gig ist vor dem Gig. Das Glas ist halb leer, dann bestell ich schonmal das nächste! Es gibt kein letztes Wort. Lasst euch da nichts erzählen.
Gehabt euch wohl und rutscht nicht aus!!! Wir sehen uns 2014 in neuer Frische!!!
Nur wer sich erhebt, kann sich auch widersetzen!
Blueeye
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