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03. Februar 2014 :: Andi schreibt:

03. Februar 2014 :: Andi schreibt:

Beitragvon Blueeye » Mo Feb 03, 2014 21:14

:: Die PlaymoBEAT-Montags-Kolumne ::

03. Februar 2014 :: Andi schreibt:

Haar, Teil I

Wir alle haben Haare. Ja, auch ich. Der Eine hat mehr, der Andere weniger. Aber warum haben wir eigentlich Haare?
Vielleicht wollen wir einmal verschiedene Haarregionen und Haarstämme beleuchten, um Licht ins Haar zu bringen (auch dahin, wo seit Anbeginn der Zeit Dunkelheit herrscht). Nein? Es ist dafür wohl noch ein bisschen zu früh am Tag und die Woche ist noch nicht mal volljährig, geschweige denn im Besitz ihrer vollen Körperbehaarung. Ok. Dann wenden wir uns lieber einer weniger verfänglichen Frage zu: warum gibt es Frisuren?
Ein jeder Mensch könnte doch ganz einfach seine Haare so lange wachsen lassen, bis sie anfangen zu stören. Dann wird der Haarhelm wieder abgenommen und es geht wieder von vorne los. Aber so einfach ist es nicht. Haare gebären Assoziationen. Es gibt aktive und passive Frisuren. Je aktiver die Frisur, umso eindeutiger und unumgänglicher die Assoziation beim Gegenüber. Locken z.B. – ganz klar aktiv. Wer Locken hat, wird sofort als stark und selbstbewusst eingestuft. Vielleicht dazu auch noch ein bisschen “positiv unbeschwert” mit Hang zum Chaos. Schon Samson hatte seine Kraft in den Locken gespeichert. Locken sind nicht zu bändigen und auch ihre Träger nicht.
Die Ich-Sollte-Mal-Wieder-Zum-Frisör-Frisur dagegen ist so passiv, man hält es nicht aus. Die Haare ihrer natürlichen Ausstrahlung beraubt und einem Schnitt untergeordnet, der nur wenige Wochen fähig ist, den Widerstandswillen und natürlichen Wanderweg des Haares zu zähmen, deuten sie auf Vernachlässigung, Inkompetenz und Schwäche hin. Im Glücksfall bahnt sich hier die natürliche Frisur mit all ihren Scheiteln, Löckchen und Hexen den Weg in die Freiheit und somit zur aktiven und starken Haarpracht. Meistens sieht es aber einfach nur blöd aus. Deshalb, wenn man sich für eine unnatürliche Frisur entscheidet, muss man sie auch pflegen. Ich persönlich könnte ja auch drauf pfeifen und der Natur nachgeben (nein, es käme keine schwarze Gigolo-Mähne zum Vorschein).
Ich hätte einfach nur eine Frisur, bei der an manchen Stellen was fehlt. Gefällt mir nicht. Meine natürliche Frisur schwächelt, weshalb ich ihr mit dem Rasierer helfe, aktiv und praktisch auszusehen und es vor allem zu sein.
Mehr noch als Kleider, machen Haare Leute. Die coolsten neuen Schuhe und die schicke Jacke ändern wenig. Eine neue Frisur dagegen lässt die Leute einen ganz anders einschätzen. Es ist für den Menschen eine der wenigen Möglichkeiten, seinen Körper zu verändern, ohne sich zu verstümmeln (jegliche neue Löcher, Vernietungen, Hautmalereien und Amputationen gehören ins Kapitel “Ich, Ich, Ich” und interessieren an diesem Punkt nicht).
Nagellack und Haare, damit kann jeder was anfangen.
Die Frisur ist das, was beim Pfau der Schweif. Immer ein Statement. Selbst, oder eben gerade, wenn man sich nicht drum kümmert.
Ich werde heute mal was Neues ausprobieren und frage meinen Frisör, ob ich Rastazöpfchen bekommen kann. Sehr aktiv übrigens! So aktiv, dass man den eigenen Energieüberschuss mit einem kräftigen Zug aus der Einkaufstüte in Zaum halten muss. Jeder hat sein Päckchen zu tragen.
So lange kein Haar in der Suppe ist, krümmt es mir auch keins!
Nur wer sich erhebt, kann sich auch widersetzen!
Blueeye
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