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All we are is dust in the wind; Schrei der Verzweiflung

All we are is dust in the wind; Schrei der Verzweiflung

Beitragvon Ian Maynard Davis » So Apr 22, 2007 00:13

So, so zwingt mich mein Leben wieder Pfade zu gehen, die ich mit einer Augenbinde begehen muss, unter mir geht es bergab, sehr tief und den Sturz würde man sicher nicht überleben, wenn man fällt...


Es gibt so Momente im Leben, wenn man so viel durchlebt hat, dass man Hoffnung schöpft zu sagen, endlich ist es vorbei, aber... dann kommt alles ganz anders... Du verlierst einen Bruder, bzw. deinen Besten Freund, beide sehen sich wie Brüder, durch so viel Leid und Qualen beide schon gingen, man verliert ihn an den Alkohol und an die Selbstzerstörung, zerstört beinahe eine Band, welche laut Kritik "viel Potential" besitzt mit völlig egoistischem Ausmaß, dann stirbt der beste Freund eines guten Freundes von dir an Suizid und du findest heraus, warum deine Freundin dich wirklich verlassen hat, ohne jeglichen Grund und Boden: Ihr bester Freund hat sich umgebracht, kurz nach Weihnachten wahrscheinlich.

Ich habe in meinen 18 einhalb Jahren meines Lebens Dinge gesehen, die ich am liebsten nie gesehen hätte.. einen Alkoholkranken Vater, sadistisch, arrogant und ignorant (und jene 3 Wörter sind wohlbedacht und nciht einfach dahingesagt), benimmt sich meistens wie ein kleines Kind, ist absolut unfair (nachtragende Unfairness)... 10 Jahre lang nur vor dem PC gesessen, weil steter Mangel an Freundschaft und Dasein an Mobbing zwangshaft Einfluss ausübten. Von meinen Eltern wurde ich allein gelassen. Sie hatten mich nie getröstet in den Arm genommen oder aufgemuntert, wenn es mir dreckig ging... eher kam mal die Bemerkung: "Hör endlich auf mit dem Gewinsel"... Ich hatte nie eine Familie. Nie Zusammenhalt, ich war immer allein.

Bis vor 2 3/4 Jahre hatte ich keine Freunde. Einzig allein Pam, jenen den ich verloren hatte, war an meiner Seite, durch einen Zufall. Durch ihn lernte ich erst einen richtigen Freundeskreis kennen, mit normalen Menschen, vernünftig und freundlich; Ich war stets das Gegenteil gewohnt.
Hochsensibel war ich und bin ich, habe Borderline und ADS, Diskalkulie und schwere Stimmungsschwankungen und KOnzentrationsschwierigkeiten, Selbstzweifel. 3 Mal wollte ich dem ein Ende setzen und habe es 3 mal überlebt. Erst beim dritten mal (6. Dezember 2006) habe ich gemerkt, dass dies so eine elende Feigheit ist... zwar man sich selbst niemals in besseren Welten und Zeiten wähnen würde, stets einen Abgrund, endlos vor Augen, bin ich über diese scheins unsichtbare Brücke gegangen. Und habe das andere Ende erreicht, aber... ich habe einen hohen Preis bezahlt.

Seit Januar schien all dies weg zu sein. Doch die Unmotivation auf die Welt und all die KOnzentrationsschwierigkeiten blieben. Und dann passierte etwas, was ich nicht erwartet habe: Es kamen Vorboten, Symptome, dass all das von damals wieder kommen könnte. Und es kam so.. heute hatte ich einen Nervenzusammenbruch, einen regelrechten Berserkergang ohne die Gewaltphase, die sich aber wenn sie denn da wäre nur gegen Mich selbst gerichtet gewesen wäre. Meine Band zerbricht an so vielen "banalen" Dingen, nach dem ersten Auftritt...

Mein nun bester Freund und wirklich wahrer Bruder, jenen Menschen, den ich nie hatte, aber mein Leben lang gewünscht hatte, gegen all die Probleme, gegen all das Alleinsein usw., eben jenen, den ich nun gefunden habe hielt mir stets vor Augen, an die Erfolge im Leben zu denken, an all das was man erreicht, geschaffen und bewirkt hat. Vielleicht habe ich sogar ein Leben gerettet, dies meiner Ex.Freundin, mit welcher ich mich zum Glück versöhnt hatte und mir nun auch ihrerseits Suiziddrohungen endgegenwirft, mich als Letzten Halt bezeichnend.

Ich sehe mich selbst in einem riesigen Strom von Chaos und Selbstzweifeln... ich weis nicht was mit mir passiert und ich habe kaum noch Kraft und Wille, weiter durchzuhalten. Kaum noch... fast gar nicht.
Viele Freunde sind gegangen, man verlor sich aus den Augen und sah sich kaum oder nie wieder bisher. Und dann kommen all so viele Probleme wieder auf einen zu. Und man weis nciht mehr weiter, selbst der Psychiater nicht, das Jugendamt ist überlastet, Personalmangel, auch noch toll...

So schrieb ich eine Lyrik nach der anderen, einen Text nach dem anderen um so vieles meiner Gedanken niederzuschreiben, aber dennoch in stetiger Unzufriedenheit, die Texte waren für mich selbst irgendwie kein wahres Spiegelbild meiner Seele.

Vor allem von meinem jetzigen besten Freund erfahre ich so viel Entgegenkommen und Hilfe; diese WG ist zu meiner Familie geworden. In 2 Monaten kann ich dahin ziehen... so fern und doch so nah, bis dahin könnte es schon zu spät sein.

Es gibt so viele schöne Hymnen auf Freundschaft, bestes Beispiel: "Bridge over troubled Water" von "Paul Simon" und "Art Garfunkel".
Ich schrieb meine Eigene; vielleicht merkt man etwas den Einfluss Melanie Safka's "Ruby Tuesday" (Im Original ja von den Stones) etwas raus... recordet hab ichs noch nicht. Aber... ehrlich gesagt weis ich nciht ein mal warum ich das schreibe, das alles, vielleicht um einen Teil davon zu verarbeiten, wahrscheinlich sogar.

Das ekelhafteste Gefühl für mich persönlich ist, ohne Familie aufgewachsen zu sein, Menschen zu suchen, die dies ersetzten und du findest diese in den 2 besten Freunden (Rafael und Albert), die du noch hast. Und du weist, dass dies nicht von Dauer ist. Die Angst, wieder allein zu sein.


Ian Davis - Brothers

They never would know, what they have done
Who are the voices, back in my head?
And I know, somewhere on this world
Somewhere…

I seeked for answers, but only found questions
The more I say, you already know
Friends come and go, but brothers stay
But sometimes…

Chorus
One day, we all go, but never forget
What we were, impressions, experiences
We look back, in remembrance
And I hold you in high esteem



I got to know, in this war with myself
So many people, fates, victims and sacrifices
Some are already gone, but some still stay

Chorus:
One day, we all go, but never forget
What we were, impressions, experiences
We look back, in remembrance
And I hold you in high esteem

So long, thx for your helping hands
Your patience, your undying confidence
I look back, remembrances
Like pictures forever there


What does only happen, if you are all away?
I don’t want to loose, learn to say good bye
It makes me mad just thinking about
Better don’t think to much….

Never it has been, that everything is alright
But neither good or bad, it balances itself out
We all will meet again, in the nether world
But that’s so long

Chorus:
One day, we all go, but never forget
What we were, impressions, experiences
We look back, in remembrance
And I hold you in high esteem

So long, thx for your helping hands
Your patience, your undying confidence
I look back, remembrances
Like pictures forever there


I’m loosing my mind, the life is unkind
Like a quote remembers to so many things in life
But never tells the truth
you may find a way


So long, thx for your helping hands
Your patience, your undying confidence
I look back, remembrances
Like pictures forever there


This song is dedicated to my best friend, my brother Rafael, my former best friend Patrick, then, Albert, Ricky, Pete, Kai (all two different ones ^^), Foranea, Thomas, Giulliano, Marc, Peter D, Michel von Lüttgendorf, Henrik Strake, Lord Vale, alias Alex S, Steffi and Stigi

Dieser Song ist all jenen gewidmet, welche in meinem Leben vieles bewegt haben, mir Türen und Tore geöffnet haben, Hilfe und Asyl boten.

Von allen danke ich Rafel und Patrick am meisten, Rafael, weil er wirklich für mich da ist, wenn’s brennt, wenn ich down bin mich wieder auf die Beine stellt, mich zum arbeiten motiviert, all meine Probleme versteht und mir der beste Freund ist, wir wurden nun auch zu Brüdern. Danke für all das viele Mittagessen, die langen Nächte und Tage im Irish, den Spaß, all das Leid und die Tage die wir geschafft und gepackt haben. Danke dir für alles! Patrick, jener, der mir mitunter das Leben rettete und nun elend vom Alkohol und Selbstzerstörung dahingerissen wurde. Komm wieder auf die Beine.


Danke fürs Lesen; Gute Nacht
Narben auf dem Körper sind ein Zeichen, dass man gelebt hat, Narben auf der Seele, sind ein Zeichen, dass man geliebt hat.

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Beitragvon rollingflash » So Apr 22, 2007 10:45

fühl dich gedrückt von mir!

Irgendwie sind wir schon alle ziemlich am Ende. Ich war vor kurzem auch soweit um zu sagen, ich will und kann nicht mehr.

Aber es gibt einen Menschen, den ich vor kurzem kennengelernt habe und der mir den Aufschwung gibt. Und zwar ist es der Autor von "Als Gott und die Welt schliefen". Er hat soviel Leid in seinem Leben ertragen müssen und geht mit einer Selbstzufriedenheit und Gelassenheit durchs Leben. Da hab ich mir gedacht, wenn er das kann, dann hab ich kein Grund zum Jammern.

Auch wenn es momentan ziemlich schwer ist. Aber die Instanz und deren Musik hat Potential daraus Kraft zu schöpfen. Und dieses Potential will und werde ich nutzen.
Und somit möchte ich die Gunst der Stunde nutzen und nochmal DANKE sagen.
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Beitragvon Joza » So Apr 22, 2007 12:00

Woran du immer denken musst, du bist nicht allein.
Du fühlst dich vielleicht alleingelassen, einsam und traurig, aber du bist es nicht.
Was eines meiner Probleme ist, ich glaube nie daran dass mich wirklich jemand mag, selbst wenn es die Leute mir ausdrücklich sagen.

Manchmal gibts aber so Momente, in denen ich "aufwache" und wirklich merke, dass da jemand ist, dem ich wichtig bin. Denk dran.
Erinner dich daran, dass es Leute gibt, die wirklich traurig wären wenn du weg wärst.

Ansonsten hat Rollingflash recht, die Instanz ist in der hinsicht wirklich super.
Wenns dir dreckig geht, leg mal die "Ins Licht" auf, bei mir war das so, dass ich richtig vom Glück überwältigt wurde, wenn "Sonne" anfing :wink:
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Beitragvon absynthe-eyes » So Apr 22, 2007 12:21

Etwas zum festhalten:

Keiner von uns ist mit dieser Situation allein. Man fühlt sich genau SO, aber das ist falsch.
Ich hab vor etwa einem halben Jahr eine Seelenverwandte gefunden. Wir wohnen sehr weit voneinander entfernt und trotzdem wissen wir immer, wie#s der anderen gerade geht.

Ich versteh Dich.

Als ich 11 war haben sich meine Eltern scheiden lassen, 3 Jahre gings gut, danach hat sich mein Erzeuger verdünnisiert und seit dem ward nichts mehr von ihm gehört... bis zu meinem 19. Geburtstag. Das werde ich ihm nie verzeihen.
Als ich 16 war hat sich mein bester Freund umgebracht, ich habe bis heute nicht die Möglichkeit gehabt sein Grab zu besuchen, ich vermisse ihn furchtbar und habe noch immer das Gefühl, dass das alles gar nicht war sein kann und er irgendwann einfach wieder vor meiner Tür steht.

Ab dem Jahr ging für mich alles nur noch bergab und ich wurde in Therapie gesteckt, die ich heute noch wahrzunehmen habe.

Seit einem halben Jahr lebe ich wieder... das wissen WIRKLICH nicht allein zu sein hilft auf dem Weg dahin. Das Leben ist zu schön um es wegzuwerfen, es ist nie zu spät aufzustehen und endlich glücklich zu werden.


Das dazu. Viel Glück dabei.
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Beitragvon rollingflash » So Apr 22, 2007 12:59

Wenn es einem dreckig geht, können die Außenstehenden sagen, was sie wollen. Man nimmt es zwar auf, aber irgendwie kommt es doch nicht an.

Die Anderen wissen doch eh nicht, was in einem vorgeht und niemand kann einem helfen. Geht auch nicht. Man muss sich selbst helfen.
Mir wurde mal, von einem mir wichtigen Menschen, gesagt: "Wenn dir was nicht passt, dann ändere es." (zumindest so ähnlich)

Wenn das nur so einfach wäre.

Und wenn man die Kraft dazu hätte.
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Beitragvon raubkatze » Mo Apr 23, 2007 08:55

rollingflash hat geschrieben:Wenn es einem dreckig geht, können die Außenstehenden sagen, was sie wollen. Man nimmt es zwar auf, aber irgendwie kommt es doch nicht an..


Weil man sich in dem Moment immer selber so bemitleidet dass man gar nicht bereit dazu ist tröstende Worte zu empfangen.

rollingflash hat geschrieben:Die Anderen wissen doch eh nicht, was in einem vorgeht und niemand kann einem helfen. Geht auch nicht. Man muss sich selbst helfen.
Mir wurde mal, von einem mir wichtigen Menschen, gesagt: "Wenn dir was nicht passt, dann ändere es." (zumindest so ähnlich).


Weiser spruch. Man kann einen Menschen nicht ändern. Man kann nur sich selbst ändern.
Übersetzt:
Wenn dir etwas nicht passt dann ändere es selbst und warte nicht bis das andere für dich tun. Denn du musst deinen Arsch selber hoch bekommen. Mitleid und Aufmarksamkeit anderer bringt dir nicht mehr als dein Selbstmitleid in dem du dich ohnehin schon pausenlos suhlst. Tritt dir selber in den Hintern und tu was. (oder so ähnlich :wink: )

rollingflash hat geschrieben:Wenn das nur so einfach wäre.

Und wenn man die Kraft dazu hätte.

Aller anfang ist schwer. Je länger du wartest umso schwieriger wird es. Aber animieren dazu muss man sich selber.
Falsche Worte wären wohl:
"Ich kann das nicht, ich pack das nicht, die Welt ist so gemein, keiner hat mich lieb, etc..."
Richtig
"Jatzt langt es aber. Ärmel hoch gekrempelt und ran an den Speck. Wäre doch gelacht wenn ich aus dieser Situation aus eigenem Antreb nicht wieder heraus komme."

Sollte hierfür doch zuviel auf der Seele lasten dann redet darüber. Es heiißt ja nicht umsonst "sich den Frust von der Seele reden"
Das hilft und lindert zumindest den Druck. Für mich sind solche Zuhörer sehr wertvoll geworden. Man braucht noch nicht einmal Ratschläge anderer hinterher. Bloß nicht. Denn dabei fallen wir wieder in das alte Schema "ich brauche Hilfe" zurück. Passive Hilfestellung ist dabei viel wichtiger.
Für jemanden da sein, bedeutet nicht, dass man dessen Probleme löst, denn Rückhalt ist oftmals viel wertvoller als "gute" Tips und Ratschläge.

Wer schon mal darüber nachgedacht hat, konnte evtl feststellen, dass die wenisten ihre eigenen "guten" Ratschläge befolgen
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I am sometimes in between
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Beitragvon Ian Maynard Davis » Mi Apr 25, 2007 15:31

Danke erstmal für eure Worte!

rollingflash hat geschrieben:Wenn es einem dreckig geht, können die Außenstehenden sagen, was sie wollen. Man nimmt es zwar auf, aber irgendwie kommt es doch nicht an.

Die Anderen wissen doch eh nicht, was in einem vorgeht und niemand kann einem helfen. Geht auch nicht. Man muss sich selbst helfen.
Mir wurde mal, von einem mir wichtigen Menschen, gesagt: "Wenn dir was nicht passt, dann ändere es." (zumindest so ähnlich)

Wenn das nur so einfach wäre.

Und wenn man die Kraft dazu hätte.



Da hast Du nicht ganz recht;
Man kann nur sich selbst helfen, wenn man es will, aber wenn man will, aber kaum Kraft mehr hat, gibt es Freunde die einem helfen und wenn ich meinen "Bruder" nicht hätte, wäre ich total hilflos. Mit ihm rede ich über all die Probleme, er hat selbst viel durchgemacht und weis, worauf es ankommt, vor allem allein schon seine Lebensphilosophie bewundere ich, die Geduld usw.

Ich habe seit 3 Tagen Apathische Zustände wie ich sie zu den schlimmsten Zeiten im Sommer 06 hatte. Ich rede mit niemanden, sitze nur da und spüre eine endlose Trauer und Leere, man kann in diesen Phasen nichts machen, sich nciht befreien, man ist gefangen. Diese Phasen gehen Stundenlang und haben auch kreislauftechnisch Folgen, zumal ich vor 2 Tagen zusammengeklappt bin, Raffi wollte schon den RTW rufen; Zurzeit ist es extrem hart und ich bin dankbar, dass er so unerschütterlich an meiner Seite steht, das ist, was Freundschaft so wichtig und einzigartig macht.

Du sagtest, "Wenn es nur so einfach wäre." Diesen Satz, bzw. zig Variationen habe ich auch schon so oft gesagt; Vor allem wegen all dem Chaos in meinem Kopf, ich kann mich nicht auf das Geringste konzentrieren. Man findet keinen Ausweg, nichts, gar nichts.
Aber es gibt einen, das weis ich.

Klar, andere können nicht wissen was in einem vor geht, aber sie können es sehr gut nachvollziehen, wenn diese Freunde selbst Betroffene eines ähnlichen Leids sind. Aber jeder Mensch ist anders, jeder reagiert anders, manche schotten ab, manche wollen Reden, manche werden agressiv oder flüchten (oder beides) sich in die Alkohol und Drogensucht, so hab ich einen "Bruder" verloren. Die Anführungsstriche deswegen, weil diese Menschen seit je her die Einzigen Bezugspersonen für mich waren, ich hatte nie eine Familie, die mir zuhörte, nie. Deswegen wurden wir zu Brüdern.

Worte können so viel erreichen, auch wenn sie scheinends untergehen, man weis, dass Jemand für einen da ist.

Und auch wenn ich keine Persektive im MOment habe, außer das Ziel, welches ich aus einem Traum gemacht habe, Musiker zu werden, hab ich nicht viel- Ich kann die 4 Wochen Praktikum, die ich eigentlich in den USA hätte machen sollen nicht machen, weil ich psychisch für sowas nicht stabil genug wäre. Man fühlt sich ausgegrenzt. Die Musik liegt mir einfach; Aber wenn ich das Ziel will, will ich am Ende nicht mit "nichts" da stehen, ohne Abschluss, ohne Ausbildung usw. ohne Netz. Ich habe mein Ziel vor Augen und bin bereits weit gekommen und ich gehe immer weiter, ich lass mich nicht unterkriegen auch wenn ein teil in mir sterben will
Narben auf dem Körper sind ein Zeichen, dass man gelebt hat, Narben auf der Seele, sind ein Zeichen, dass man geliebt hat.

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Beitragvon Sophie » Do Apr 26, 2007 01:05

@ Ian Maynard Davis

rollingflash meinte eigentlich etwas anderes wie ich das verstanden hatte. Sie meinte das, was im Volksmund "Probleme" genannt wird. Situative Unstimmigkeiten, an denen man etwas ändern könnte, meist aber nur zu feige oder zu festgefahren ist.

Was Du beschreibst ist ja ungefähr das, was die Katze beschrieben hat. Stütze. Raffi bietet Dir eine Stütze. Allerdings ist es nur eine Stütze. Geholfen hast Du Dir schon viele Male selbst, ohne es offenbar zu merken. Denn die Kraft, aus solchen Situationen wieder herauszufinden, mußtest Du jedes Mal selber aufbringen. Mit seiner "Hilfe" (Stütze) einer Art Geleitschutz auf den richtigen Weg. Hast Du denn nichts gemerkt? :wink: Hast Du nie gemerkt, daß Du selber Dinge einsehen mußtest, daß Du selber "mit"helfen mußtest, daß Du selber Hoffnung aufbringen mußtest, um wieder "zurückzukommen"? Die Energie kam trotz Stütze aus DEINEM Inneren. Das solltest Du Dir bewußt machen. Dann würdest Du erkennen, daß Du gar nicht so hilflos bist wie Du glaubst.

Ian Maynard Davis hat geschrieben:Aber es gibt einen, das weis ich.


Ja, es gibt einen. Er ist nicht so leicht, und er tut zu Anfang ziemlich weh, wenn man es wagt, durch sein Portal zu treten, um ihn zu gehen, aber es gibt ihn. Er nennt sich "Loslassen".
(Und damit meine ich nicht den Tod Deines "Bruders", den Du aber übrigens auch gehenlassen mußt. Er ist fort, das tut weh. Aber welchen Grund hast Du, mit ihm zu sterben? Laß das nicht zu. Dein Leben gehört Dir, und Du solltest es trotzdem nutzen (weißte sicher selbst) - zum Beispiel für Deinen Traum. Anstatt Dich Deiner Trauer in solcher Art hinzugeben, daß Du selber nur noch einen Hauch von seinem jetzigen Dasein entfernt scheinst, solltest Du erst recht genießen, was Du besitzt und es umso mehr schätzen.)
Mit "Loslassen" meine ich, die Vergangenheit, Deine Kindheit, Dein altes Ich einfach als Deine Vergangenheit zu akzeptieren. Sie war so wie sie war, sie hat Dich offenbar zu dem Menschen gemacht, der Du nun bist, und sie wird sich nie mehr!!!!! ändern. Konzentriere Dich auf den Menschen, der Du heute bist und auf den, der Du sein kannst. Und das mit voller Hingabe. Denn das, was Du heute lebst, ist schon lange nicht mehr das, was Du einst lebtest. Das ist der Vorteil. Du kannst sein, wer und wie Du willst, den heute bist Du ein ganz anderer Mensch.
Laß Deine Vergangenheit so wie sie war und verschwende nicht zu viel Energie darauf, Dich den Erinnerungen und dem Schmerz von damals immer wieder hinzugeben. Denn das einzige, was Du nie ändern können wirst, ist das, was vergangen ist.
Jetzt denkste sicher: "Aber in der Therapie muß ich mich erinnern, das gehört dazu, was redet die da." (<vielleicht denkst Du es auch nicht, aber ich vermute, daß Ihr damit arbeitet). Ich meine damit aber nicht, daß Du Geschehenes blind verdrängen sollst. Ich meine damit, daß Du Dich nicht damit aufhalten solltest einem ehemals verlorenen Glück nachzutrauern. Denn das - entschuldige, daß ich das sage, ist nicht böse gemeint, aber Dein erster Eintrag macht ganz den Eindruck - tust Du. Du trauerst etwas nach, das Du nie hattest (keine Sorge, jeder macht das, ich selber auch *heiligenschein-abnehm* ) , aber das ist totale Zeitverschwendung. Und weh tut es auch noch. Wer braucht das schon :wink:

Und um "wenn es nur so einfach wäre" gleich auszuschließen. Es ist nicht einfach. Du bist nicht schwach, nur weil Dir so etwas schwerfällt. Das IST schwer. Erst recht, wenn man schon nen bisl was hinter sich hat. Aber wenn man sich auf seine Stärken verläßt (die auch Du hast - siehe oben), ist es möglich. Denn im Grunde kann man sich auf sie verlassen. Man vergißt es nur manchmal.

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Beitragvon Ian Maynard Davis » Do Apr 26, 2007 20:25

Danke dir, Sophie.

Aber da ist ein kleiner Denkfehler: Ich trauere nicht der Vergangenheit nach, vielleicht tu ich es teils ohne es mit zu bekommen. Heute hab ich das Rezept für Antidepressiva bekommen. Hoffentlich hilfts, jedenfalls machte mein Doc mir Mut.

Was Rafael angeht, macht er zurzeit auch eine Hölle mit, weil gegen ihn eine elende "verschwörung" im gange ist, er verprügle seine Ex usw. und das hat ihn total fertig gemacht. Ich hab zu ihm gesagt: "Red mit mir drüber, du hast mir geholfen also helf ich dir" und er vertraut mir, nicht wie Pam, der agressiv wurde, sich nicht mehr helfen lassen wollte.

Ich weis noch, als es mir sos cheiß elend ging den einen tag und ich voller Wut und Trauer im herzen aus dem Haus rannte, in den Irish, eine Stunde dort mit Zeichnen verbrachte und ruhe suchte. ich war so fertig... ich lief zurück und er öffnete die Tür. Ich sah wie seine Augen rot waren. Er wollte mich beinahe gar nicht mehr los lassen so froh war er dass ichw ieder da bin. Das zeigt mir, dass ich ihm viel bedeute, wie er mir. Auch seine Familie bedeutet mir viel, da diese mir auch viel entgegengebracht hat.

Es hat mich sowas von fertig gemacht, ihn leiden zu sehen, an dem Abend als er das erfuhr mit der Sache.

Wie er auf der Straße stand, total aufgelöst, das Bild verfolgt mich, es lässt mich nicht mehr los! Ich hab so ein scheiß gefühl im Bauch; Ich kann nicht mehr, all die Sachen auf einmal, der Stress, die Schule, die Eltern ich kann nicht mehr!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Ich will schreien und kann es nicht ich will weinen und kann es nicht will nicht mehr ich kann nicht mehr!!! Ich kann nicht mitansehen, wie Freunde leiden, insbesondere "den Bruder, den man das leben lang nie hatte und ewiglich gewünscht und gebarucht hatte". Ich hab so schiss... Ich steiger micht toal hinein, himmel ich finde keine Ruhe ich werde wahnsinnig mit mir selber mit meinem Leid und all dem anderen... es zerfetzt micH!!

Ich hatte nie eine Familie, deswegen fühle ich mich so sehr an meine Freunde gebunden, besonders an ihn. Er versteht mich, motiviert mich schaut dass ich keinen Mist baue usw. Wir helfen uns gegenseitig, immer.
Jetzt ist er wieder 4 Tage weg und das ist auch nich gerade schön.

und DAS ist das, was ich hasse: Loslassen, dass Freundscahften ew.. ach nee, das is mir echt zu heftig. Mich macht das so fertig daran denken zu müssen, die besten Freunde nicht mehr sehen zu können. Ich brauch jemanden an meiner Seite, jemanden, der mir beisteht, eine Stütze ist. Ich hab oft ein flaues Magengefühl und vor allem ich hab über so viele existentielle Dinge Angst, nicht nor vor so etwas, vor so vielem und mir geht die Kraft mehr und mehr aus, mehr und mehr
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Beitragvon Sophie » Fr Apr 27, 2007 01:22

^
Nein, da ist kein Denkfehler. Da ist höchstens ein Verständnisfehler :wink:
Ich sagte und meinte auch nicht, Du würdest Deiner Vergangenheit nachtrauern. Ich habe behauptet, Du würdest etwas "nach"trauern, das Du nie hattest. Der Unschuld Deiner Kindheit. Der Liebe, die Du nie bekommen hast. Dem sorgenfreien Dasein. Dem Glück, das Du hättest erleben können, wenn nichts dazwischen gekommen wäre. Du definierst Dich sehr darüber, während Du Deine Situation beschreibst. Es macht den Eindruck als würdest Du den Schmerz bis heute empfinden. Obwohl er eigentlich schon längst vorbei ist. Die üblen Erlebnisse Deiner Vergangeheit existieren in dem Sinne nicht mehr. Das einzige, was existiert ist das, was Du in Dir immer wieder "aufwärmst" (< nicht falsch verstehen bitte, ich fand einfach den Ausdruck am Passendsten). Und deshalb sprach ich vom Loslassen.

Obwohl......... vielleicht redest Du auch gar nicht von Deiner Vergangenheit. Hab ich Dich felsch verstanden, und es geht um die Gegenwart? :roll: Sach nochmal :roll: Hm. Ich les nochmal.
(*etwas später* Doch doch. Was ich ansprach, war die Vergangenheit)

Und weil "wir" gerade bei Eindrücken und Loslassen sind........ (ich kann Dir ja nur sagen, wie es so wirkt, leider kennen wir uns ja gar nicht). Du sagst, Du findest es unschön, daß er 4 Tage nicht da ist und so weiter. Hast Du in Eurer gemeinsamen Laufbahn schon einmal versucht, zu erkunden, ob Du eventuell zu anhängig von ihm sein könntest? Den zweiten Eindruck, den Du nämlich vermittelst ist die Definition Deinerseits ÜBER IHN. Klarer ausgedrückt: Es scheint, als würdest Du nur durch ihn existieren. Alles, was Du erzählst, beschreibst, erklärst, geht mit ihm einher. Damit schränkst Du Dich ein. Du nimmst Dir damit die Möglichkeit, Dich selbst nur durch Dich zu sehen. Somit versperrst Du Dir den Blick auf Deine eigenen Stärken und auf das Potential, das Du selber besitzt. Keine Sorge - das soll keine bösartige Kritik sein. Jeder Mensch verfällt schnell in die Angewohnheit, die Stärken eines anderen für sich zu nutzen. Weil es leichter ist, die des anderen zu erkennen als die eigenen. Damit vernachlässigt er jedoch seine eigenen. Aber Stärken und Potential müssen gepflegt werden, sonst verkümmern sie und zwar so lange, daß man am Ende glaubt, sie seien gar nicht mehr vorhanden.
Ich finde es schön, daß Du jemanden hast, der für Dich da ist - keine Frage. Das ist großartig! Aber sei auch - egal in welcher Form - Du für Dich da. Sonst wirst Du Dich nie und nimmer entdecken können, immer abhängig sein, und Deine Angst wird mehr und mehr wachsen.

Stress, Schule, Eltern........ ist Dir zu viel, verstehe ich. Doch solange Du weiter Angst hast, wirst Du nichts davon bewältigen können. EIgentlich brauchst Du Dich gar nicht zu fürchten. Die Frage ist nun also: WOVOR fürchtest Du Dich so furchtbar? Das mußt Du MIR jetzt natürlich nicht beantworten. Die Frage wurde mir selber einmal gestellt, also gebe ich sie nun einfach an Dich weiter (laut Ketten-Regel bringt das ja sonst auch Unglück :lol: :lol: :wink: ). WAS ist es, was Dir so schrecklich viel Angst macht?

P.S.
Ian Maynard Davis hat geschrieben:Heute hab ich das Rezept für Antidepressiva bekommen. Hoffentlich hilfts, jedenfalls machte mein Doc mir Mut.

Aber klar. Keine Bange.
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Beitragvon Ian Maynard Davis » Fr Apr 27, 2007 14:09

doch, dein Denkansatz ist total richtig, das Leid der Vergangenheit spüre ich noch heute und das projeziert sehr viel Angst auf die Zukunft.
Ich brauche noch viel Zeit um aus all dem raus zu kommen.
Was die Abhängigkeit betrifft stimmt das in der Weise; Ich bin sehr an diesen Menschen gebunden und der Grund dafür ist einfach die Tatsache, dass er mir mit seiner Hilfe es geschafft hat, dass ich für mich selbst wieder eine Perspektive sehe, er macht mich immer darauf aufmerksam, was meine Stärken sind, ich soll stets an meine Stärken denken, an was ich erreicht habe usw. Eben bin ich so abhängig weil ich nie jemanden hatte, nie. Nicht einmal mich selbst hatte ich in irgendeiner Weise weil ich mit mir einfach nciht klar komme. Wenn ich einen Kritiker zum Beispiel will, soll er ehrlich sein und mir mit seiner Kritik helfen können, keine Vorwürfe machen oder alles schön reden. Es gibt ja den schönen Spruch: "Er sagt sachen zu mir, die mir nicht gefallen, er gibt mir gute Ratschläge". Man muss es akzeptieren und durch die Türen gehen. Aber mir fehlt dazu noch die Kraft... ich muss erst viele dieser Ängste überwinden um mehr Kräfte zu bekommen um auf den Berg zu kommen. Dazu helfen mir hoffentlich diese Antidepressiva.

Zu deiner letzten Frage: Ich weis es nicht genau, wovor ich Angst habe... sicher ist, dass sehr vieles damit zusammenhängt, die beiden Menschen zu verlieren, die stets für mich da waren. Meine 2 besten Freunde, meinen "Bruder" inbegriffen. (und er sagt ja auch, dass ich ihm auch sehr viel geholfen hab um mit sich selbst fertig zu werden).

Ich muss erst einmal mich selbst richtig kennen lernen und durch diese ganzen Gespräche und mittlerweile auch durch diesen Topic hier, finde ich immer neue Denkansätze über mein Leben, was ich bin, wie ich bin und was für Wege ich gehe. Die WEge kenne nur ich, aber ich sehe mehr und mehr was auf den Wegen um herum ist. Bäume, Wälder, Seen usw.

Was mir einfach so zusetzt ist die Tatsache, dass mich schon mal einer meiner besten Freunde, eigentlich der schlechthin einfach nicht mehr vertraute, nicht mehr mit mir redete und auch total agressiv wurde, was mich mit Selbstzweifeln füllte. Ich sehe Raffi, wenn er mal nicht grinst wirklich ganz anders, weil er so eigentlich nie drauf ist, nur sehr selten und wenn dann hat er wirklich sehr viel Ballast auf der Seele. Und ich kann eben niemanden meiner Freunde leiden sehen. Eigene Erfahrungen usw. vieles kommt zusammen und potenzieren die Gefühle, passives und aktives "Sich Hineinsteigern" usw... Ich will wieder leben
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Beitragvon Sophie » Sa Apr 28, 2007 02:22

Ian Maynard Davis hat geschrieben:Zu deiner letzten Frage: Ich weis es nicht genau, wovor ich Angst habe...


Versuch es herausfinden. Meiner Erfahrung nach hilft das sehr. Daß Du weißt, womit es womöglich zusammenhängt ist nicht schlecht. Aber es ist von hinten aufgezäumt. Manche Dinge übersieht "man" dabei. Besser ist es, ZUERST zu erkunden, wovor "man" Angst hat und dann erst zu gucken, woher dieses "Wovor" eigentlich rührt bzw. womit es tatsächlich zusammenhängt. Da Du ja offenbar zeichnest (auch wenn das jetzt keine schwierige Aufgabe ist): Wenn Du ein Bild vor Dir hast, das in Grün (Dein "Wovor") gehalten ist, kannst Du doch nur wissen, daß der Zeichner (Du) wahrscheinlich Blau (Grund X) und Gelb (Grund Y) benutzt hat, WEIL Du siehst, daß das Ergebnis bereits grün ist. Wie wäre es aber, wenn Du die Farbe auf dem Blatt nicht als Grün definieren könntest? Würdest Du alle möglichen Farben ausprobieren, bis Du die Farbe hast, nur weil Du eventuell weißt, daß da irgendwie bestimmte Mischtöne enthalten sein könnten? Natürlich würdest Du früher oder später doch auf das richtige Ergebnis kommen. Aber praktischer ist es doch, das Grün vorher als solches zu erkennen. Ist jetzt vielleicht kompliziert geschildert, meine aber, daß es verständlich ist (hoffe ich zumindest).
Ich kann natürlich nur sagen, wie ich es erfahren habe und nicht für Dich sprechen.


Ian Maynard Davis hat geschrieben:Was mir einfach so zusetzt ist die Tatsache, dass mich schon mal einer meiner besten Freunde, eigentlich der schlechthin einfach nicht mehr vertraute, nicht mehr mit mir redete und auch total agressiv wurde, was mich mit Selbstzweifeln füllte.


Kommt mir bekannt vor. Aber ich war dort eher in ihrer Rolle anstatt in Deiner. Ich weiß ja nicht, was passiert ist. Bei "uns" war es so, daß die andere Person sich von mir abhängig MACHTE (allerdings, ohne es selbst zu merken). Ich stellte mit der Zeit fest, daß sie mehr und mehr anfing, sich nur noch auf mich zu verlassen, bis sie es kaum noch schaffte, sich auch mal auf sich selber zu verlassen. Sie war sowas wie süchtig nach mir, und auch nach ihrer eignenen Abhängigkeit. Nichts ging mehr ohne mich. Und so sehr ich diese Person eigentlich "liebte" - irgendwann braucht jeder seine Energie auch mal für sich selbst. Ich konnte einfach nicht mehr. Fühlte mich eingesperrt und beengt. Klassische Reaktion eines jeden Tieres, das sich in die Ecke gedrängt fühlt: "Krallen ausfahren - Abwehren - Verteidigen". Hab ich auch gemacht. Zuerst behutsam. Aber je mehr ich versuchte, Abstand und Nähe wieder in ein gesundes Verhältnis zu bringen, desto abhängiger wurde diese Person. Logisch - erstens war sie es nicht gewöhnt, zweitens fühlte sie sich ja weggestoßen, entwickelte (so wie Du auch) Selbstzweifel (bekennend) und fühlte sich dadurch noch hilfloser. Also versuchte sie um so mehr, Aufmerksamkeit zu bekommen. Also wurde das ganze ihrerseits noch intensiver. Nach "behutsam" kam dann also Obiges. Die Krallen. Um Platz für mich zu haben. Ich war - ohne es zu wollen - teilweise sehr grausam. Aber das will ich lieber nicht weiter ausführen.
Vielleicht ist das ja bei Deiner Freundin ähnlich. Ich will Dir jetzt nicht unterstellen, daß Du ihr mental aufdringlich nahe gekommen bist und genauso bist wie "meine" Person damals. Aber sie (Deine Freundin) könnte ja auch ein anderes Maß haben.
Aber wie gesagt, ich kenn die Geschichte nicht genau. Es ist halt nur sone Idee.


Ian Maynard Davis hat geschrieben:Ich will wieder leben


Das tust Du schon die ganze Zeit. Würdest Du nichts fühlen können, nichts sehen können, und keinen Gedanken mehr haben, dann wärest Du "tot". Du entwickelst Dich doch seit Deiner Kindheit. Und wie Du selbst beschreibst sogar seit einiger Zeit jeden Tag - offenbar fühlbar. Ist das kein "Leben"?
Und was das "glücklich leben" angeht (was Du ja wahrscheinlich eigentlich damit hattest sagen wollen) - Du wirst wieder glücklich, keine Angst. Du mußt Dich nur trauen, Dich darauf zu verlassen. Und wenn es kommt, dann erlaube es ihm auch, da zu sein und mach nicht den Fehler, es aus Ungläubigkeit wieder von Dir zu stoßen. Nur ein Tipp für die Zukunft :wink:
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