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Poesiealbum

BeitragVerfasst: Mo Dez 22, 2003 23:34
von die_rote_zora
Nachtmenschen

Sonnenschein ist schön, sagte Anna,
aber er macht alles so hell,
dass man gar nicht weit sehen kann.

Nachts ist das Leben schöner.
Man kann sich nachts so groß machen,
dass die Finger bis an die Sterne reichen,
und die sind doch riesig weit weg.

Und dann die Ohren.
Am Tag ist alles laut,
dass du überhaupt nichts hörst...
aber nachts hörst du die Blätter singen.

Fynn, "Hallo Mr. Gott hier spricht Anna"

BeitragVerfasst: Di Dez 23, 2003 21:20
von nat
..sternenklar..

in den momenten, in denen es uns gelingt, zu sein, was wir sind, ohne zu fragen, was wir sein sollten, funkelt unser lebenslicht wie ein heller stern.



diese worte hab ich neulich auf ner karte endeckt. hab zwar keine ahnung wer sie geschrieben hat, aber ich find sie einfach total schöön :wink:

BeitragVerfasst: Do Jan 01, 2004 22:24
von die_rote_zora
Nimm Dir nie einen Ort als Heimat. Such Dir eine Heimat in Deinem eigenen Kopf. Das, was Du dazu brauchst- Erinnerungen, Freunde, denen Du vertrauen kannst, Liebe zum lernen und anderes mehr- wirst Du schon finden.
Auf diese Art wird Deine Heimat Dich begleiten, wohin es Dich auch verschlägt. Nie brauchst Du darauf zu verzichten- solange Du nicht den Kopf verlierst, natürlich...

Tad Williams

BeitragVerfasst: Di Jan 06, 2004 01:44
von Bloodsucking_Freak
Ein Seil - ein Fall!!
Der Schrei - der Hall!
Geprägt, geboren - vergessen verloren!
Dem Sinn entschwunden, ZU TIEF waren die Wunden!
Das Licht vergangen;
Entmutigt - Erhangen!!!

Das habe ich mal im ORKUS gelesen, und es ist einfach hängen geblieben.......... :roll:

BeitragVerfasst: Di Jan 06, 2004 01:53
von die_rote_zora
zu sagen, das ist schön, wäre wohl nicht angebracht... sagen wir mal, es berührt mich :oops:

BeitragVerfasst: Di Jan 06, 2004 17:49
von Souloflove
Wegweiser

Vertraue auf dich,
helfe dir!
Sehe das Licht,
führ es zu dir!
Höre den Schall,
ignoriere ihn nicht!
Denn dann kommt der Hall
und er findet dich nicht!

cya soul (hab ich als Hilfe für eine Freundin geschrieben - 2000)

BeitragVerfasst: Di Jan 06, 2004 19:58
von die_rote_zora
Es war so schön
bis es heller ward
und die Kinder sahen, daß
die blauen Sterne sanken, daß
die Kugel der Erde hohl war, daß
das Blut der Tiere rann
bis vor Gottes leeren Thron.
Und auch keiner war, der half.

Da senkten sie die Flügel,
legten sie leise ab
und starben
daran.




Das hat mir eine Freundin mal in ein Buch geschrieben, leider hat sie nicht dazu geschrieben, von wem es ist, und ich weiß es leider nicht...

BeitragVerfasst: Do Jan 08, 2004 00:14
von die_rote_zora
In meinen Träumen sehe ich Dich
Auf der anderen Seite des Spiegels
Du bist glücklich und lachst
Und bist so schön wie immer
Ich weiß alles ist gut, meine Suche hat ein Ende
Das Warten ist vorbei, denn Du bist wieder da
Lächelnd reichst Du mir Deine Hand
Und ich strecke meine nach Dir aus
Doch ich kann Dich nicht erreichen
Denn eine Mauer aus Glas steht zwischen uns
Ich habe Angst sie zu zerbrechen
Denn niemand weiß
Wie groß die Zerstörung wäre
Doch ich sammle jeden Tag
Einen Stein



zorachen war traurig :oops:

BeitragVerfasst: Do Jan 15, 2004 13:12
von die_rote_zora
Manchmal ist die Welt ganz gemein. Alles geht schief, und du fühlst Dich klein und verloren. Aber es leuchtet immer ein kleiner Stern für Dich, und er sagt Dir leise:
Es wird alles wieder gut!

:D

BeitragVerfasst: Mo Jan 19, 2004 21:01
von Finraziel
Terve!

Hier stehen aber ein paar schöne Sachen! :o
Also ich schreibe auch gelegentlich Gedichte. Hmm, was nehm ich denn? *grübel* *nachdenk*
Ok, ich nehm erstmal was nettes :mrgreen:. Entstanden im letzten Sommer im hohen Norden Finnlands...

Mitternachtssonne

Die Sonne küsst zärtlich
den schweigsamen See
haucht sanftes Rot
auf seine Wangen.
Ein Augenblick
voll Hoffen und Bangen.
Für einen Moment spürt man
die Kälte der Nacht.

Gespensternebel
kriecht über feuchtes Gras
umschmeichelt meine Waden.
Die Schatten der Nacht
flüchten in die Winkel der Bäume
staunend über das Wunder
wenn das Abendrot
den Morgen berührt.


liebe Grüße,

Finn

BeitragVerfasst: Sa Jan 24, 2004 14:24
von die_rote_zora
kleine bunte kugel
am seidenen spinnwebfaden
die finger streicheln sanft
das zarte geflecht
und entlocken ihm silberverzerrte klänge

die seele zerfließt im körper
findet den weg zu den fingern
und das herz überschlägt den verstand

der wind wirbelt hoch
schwebt über wasser und land
pendelt zwischen sonne und mond
fährt durch die glut des feuers in sich selbst
und der allerletzte ton
löst windstille aus

BeitragVerfasst: So Feb 08, 2004 19:34
von Finraziel
Terve Zora,

ein wunderschönes Gedicht! Es klingt wie Musik in seiner vollendetsten Form. Nach der ersten Strophe dachte zuerst an Harfenmusik, bin mir aber nicht ganz sicher, ob das wirklich gemeint ist. Die kleine bunte Kugel irritiert mich dabei auch ein bißchen, weil ich nicht weiß wofür sie stehen soll.
Was danach kommt, beschreibt wohl das Gefühl, das die Musik in einem auslöst, das Gefühl eins zu werden mit seinem Instrument. Leider spiele ich selbst kein Instrument und kenne dieses Gefühl nur als Musikhörer. Doch was du beschreibst, klingt sehr ergreifend und einfach traumhaft schön!

liebe Grüße,

Finn

BeitragVerfasst: Di Feb 10, 2004 21:16
von zora
danke für das Kompliment, Finn... und deine Interpretation trifft es schon ganz gut, das ist tatsächlich beim Musikhören entstanden (bin nicht gut im Musik machen und habs nicht mit Noten und so :P das ist bei mir eher so'ne Bauchsache) kann aber auch auf andere Sachen umgemünzt werden... :wink:

BeitragVerfasst: Mi Feb 11, 2004 21:23
von Finraziel
Terve!

Jetzt mal wieder eins von mir. "Im Aschengrund" ist ziemlich stark von Subway to Sally inspiriert. Zu der Zeit als ich es geschrieben hab, hab ich nämlich kaum was anderes gehört. Also Subway-Fans raus aus ihren Löchern! :twisted: Und wem was bekannt vorkommt und weiß woher, bekommt nen Keks :wink: .


Im Aschengrund

Die Welt zerbricht in Spiegelscherben.
Einsam stürz` ich ins Verderben.
In deinen Augen Tränenglanz
Spiegel grauer Trauertanz.
Der Tag verschwimmt,
die Nacht beginnt...

Sie mich an.
Ach sieh doch her!
Meine Augen sind nicht leer.
Verschüttet unter Ascheregen
Habe ich stumm dagelegen,
im Aschengrund so lang...

Auf meiner Zunge liegt ein Stein.
Will jetzt in deinen Armen sein.
Will deinen Körper bei mir spüren,
Deine Lippen sanft berühren.
Meine Glieder sind so schwer.
Ich spüre keine Kälte mehr...

Ich seh` sie jetzt.
Sie sind ganz nah.
Die schwarzen Vögel sind schon da.
Haben mich schon längst gesehen.
Ich will nicht gehen,
Will erst verstehen.
Doch müd´ bin ich zuletzt...


liebe Grüße,

Finn

BeitragVerfasst: Do Feb 12, 2004 16:13
von freak
Auf meiner Zunge liegt ein Stein. is von 'schlaflied'. das mit den spiegelscherben kommt mir auch bekannt vor, aber ich könnt jetzt nicht sagen aus welchem lied das is... so, wo bleibt mein keks? :)
Lg