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Genre/ Musikrichtung??? HILFE !?!?

Beitragvon jonas m. » Fr Mär 21, 2008 19:59

Mit den Schubladen ist das so eine Sache.Ich mache selbst Musik und spiele in 2 Bands und es ist viel einfacher Leute zu begeistern oder überhaupt irgendwie auf sich aufmerksam zu machen wenn man sich selbst in eine Schublade steckt. Wenn man sich oder andere Bands für so unglaublich einzigartig hält, da man X verschiedene Einflüsse hat und kein Lied dem anderen gleicht, zimmert man sich halt seine eigene "coole" Schublade und macht z.B. Psychedelic-Emo-Rap. Ich konnte noch keinen für die Letzte Instanz oder eine meiner Bands gewinnen wenn ich nicht verglichen habe oder wenn ich gesagt hab:"Hey!Uns kann man in keine Schublade stecken.Uns muss man hören".

Ich habe also absolut nichts gegen Schubladen da sie einfach Vermarktungstechnisch wirksam sind.Auf der anderen sind sie natürlich unglaublich "böse" weil die arme Musik hinter der doch so viel mehr steckt als bloß "gothic-rock" nie mit nur zwei oder drei worten beschrieben werden kann...zumindest nicht dann wenn man der Musik gerecht werden will.

Hören geht immernoch übers beschreiben.Natürlich.Aber auch Musik muss meiner Meinung nach kategorisiert und beschrieben werden um eine Chance auf neue Hörer zu haben.Und das sage ich als mensch und als Musiker der es gut findet erst zu hören "das hört sich ja interessant an" und dann zu hören das die Musik wirklich gefällt. :wink:

Jonas :wink:
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Beitragvon Joza » Fr Mär 21, 2008 21:30

Zu dem Thema hat Tim von fetisch:Mensch (einer Band des lieben Herren Henke) auf MySpace einen Blog verfasst:
Phantasmagorical Anomalily hat mich auf ein Thema gebracht, das mir auch schon länger quer im Kopf liegt (was mit meinem Beruf zu tun haben mag;-)

Schubladendenken.
Das ist ein ganz böses Schimpfwort, welches einen der nützlichsten Mechanismen der Kunst in Verruf gebracht hat. Man bedenke nur: Ein Freund hat eine(n) neue(n) Film gesehen / Buch gelesen / CD gehört. Die wichtigse Frage ist natürlich: Wie ist er / es / sie???
Diese Frage lässt sich ohne Schubladen fast nicht beantworten. Auch journalisten können ohne Schubladen kaum beschreiben, was sie beschreben müssen.
Ich finde, Schubladen sind extrem nützlich - wenn man erkannt hat, dass es sich in der Kunst natürlich nie um fixe "Kästen" handelt, sondern um Kategorien mit fließenden Übergängen. (Insofern ist der Begriff Schublade etwas unglücklich, aber das ist ja nur so lange schlimm, so lanmge man nicht weiß was gemeint ist)
Und: Wie viele Kunst zieht ihre Kraft gerade aus dem gezielten Ausbruch aus Schubladen? Ohne Kategorien gibt es auch kein "Dazwischen!"

Ich finde, das Problem ist eher eine zunehmend abnehmende Sensibilität. Das Unvermögen, souverän mit solchen Maßstäben umzugehen. Und: Der Künstler selbst darf natürlich NIE für eine Schublade schreiben/malen/komponieren - die Kategorien sollten nur dazu dasein, das Geschaffene in seiner Gesamtmenge für die Kunstgenießer besser erfassbar zu machen.

Der beste Beweis sind für mich Künstler, die krampfhaft "in keine Schublade passen" wollen. Da kommt dann oft völlig identitätsloser Brei heraus. Auf unsere schwarze Szene angewendet: Gebrauchsgotik. "Melker-Musik". ich denke, ihr wisst wen ich alles meine ;-)

((tim))
fetisch:MENSCH

Das markiert ist meiner Meinung nach die Kernaussage.
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Beitragvon absynthe-eyes » Di Mär 25, 2008 11:27

Ddevil hat geschrieben:@absynthe-eyes

ich geb dir völlig recht ^^ <3


Hachja, Bestaetigung tut gut *gnihi* <3

Mir gehts halt darum, dass, wenn andere fragen, ich ihnen nicht die Moeglichkeit nehmen moechte die Musik "vorurteilsfrei" zu hoeren. Nehmen wir eine andere Band als Beispiel, eine, die hier wahrscheinlich keiner kennt. Die Red Sparowes werden ueberall als Post Metal deklariert, manchmal noch als Ambient oder Progressive. Vor dem Konzert hatte ich also ein gewisses Bild in meinem Kopf und musste hinterher feststellen, dass das vollkommener Bloedsinn war (war gluecklicherweise positiv ueberrascht). Genres erzeugen einfach eine gewisse Erwartungshaltung von der man sich, meiner Meinung nach, versuchen sollte freizumachen wenn man eine Band das erste Mal hoert.

Aber, chacun a son gout, wie wir ja alle wissen.
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Beitragvon Joza » Mi Mär 26, 2008 19:08

Im Flyer in der Brachialromantik steht ne treffende Beschreibung:
"Band mit Geige und Cello, nicht so kommerziell" :lol:
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