Akiragirl hat geschrieben:Aber so wie ihr es sagt würde es auch Sinn ergeben. Also was stimmt denn nun?
Spontan würde ich sagen beides.
Meiner Meinung nach ist es gerade dass tolle an Instanz-Liedern, dass sie Raum lassen für eigene Fantasie/eigenes Denken und nicht alles knallhart (*zack* - friss oder stirb) und fertig durchgekaut vorsetzen.
Bei genauerem Nachdenken fallen mir dann aber einige Kleinigkeiten ein, die einfach nicht in das Gesamtkonzept passen bzw. nicht ganz so sinnvoll erscheinen wie Interpretationen bei der Version mit der Freudschaft:
Wenn die (Ex-)Freundin dabei wäre (müsste sie ja - "mensch bist du's wirklich ich kann es nicht glauben" verbinde ich damit, dass er sie sieht) wäre das "Ich" nicht unbedingt auf das Gespräch mit ihrem Freund fixiert, sondern würde wohl hauptsächlich versuchen, mit IHR zu sprechen.
Zum 2. würde deine Interpretation auch keine allzu brauchbare "allgemeine Aussage" ergeben: "Freundin ist weg und sie will nichtsmehr von dir wissen - selbst wenn du sie noch magst und ihr damals glücklich wart". Eine Aussage darüber, wie sich die Freundin fühlen könnte (dass der Gesamtsinn in die Richtung "Die Hauptsache ist, dass du glücklich bist" gelenkt wird) gibt es ja nicht und ansonsten würden man auch kaum etwas erfahren
Wenn man die andere Interpretation nimmt ergibt sich daraus, dass Freundschaft zwar etwas wertvolles, "schützenswertes" und schönes ist, aber so wie beinahe überall im Leben auch darin (nicht immer positive) Entwicklungen stattfinden und eben auch Freundschaft vergehen kann.
Zu deiner Frage, was den Wechsel zwischen "du" und "er" angeht: Zu Beginn sieht er einen "Freund" wieder, der vor einiger Zeit "irgendwie" verschwunden ist, aber er denkt, dass sich beide immernoch super verstehen und Freunde sind.
Dann will er eine Konversation starten und er merkt, dass sich beide total auseinander gelebt haben und eben
eine riesige Distanz zwischen den beiden besteht.
Das "du" als Zeichen von Nähe, Verbundenheit, Verständnis (
Freundschaft eben) weicht dem "er" das dem neutralen bis negativem Bereich zugeschrieben werden kann.
Der Wechsel in der 2. Strophe (zurück zum "du") ist einfach nur weil es Teil der "Erinnerung" ist, als eben diese Freundschaft noch bestand.