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Rezensionen zum neuen Album

Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Meridith » So Mär 29, 2009 20:35

Da sind ja schon ein paar harte Dinger bei. Mir persönlich gefällt das neue Album hervorragend! Ich finde dort endlich wieder die Letzte Instanz, so wie ich sie mir vorstelle und gern habe.
Das Schärfste an Rezension habe ich in der aktuellen Ausgabe des "KARFUNKEL" gefunden. Das ist eine Zeitschrift, die sich mit Mittelalter und Geschichte befasst (für die, die das Heft nicht kennen), von daher war ich schon verwundert, die Instanz darin zu finden. Aber als ich den Text dann las, hat sich mir alles gekräuselt. Ich tippe ihn hier mal ab, weil es das online nicht gibt:

ZITAT KARFUNKEL NR. 81 (April/Mai 09)
""Wenn alle Damen Blumen wären, wärest du die eine, die ich vom Stile schneiden würd, damit ich sie zerstöre." Das ist nur ein Beispiel für die Qualität der lyrischen Ergüsse, die uns Letzte Instanz auf ihrem neuen Album präsentieren. Das meiste davon ist einfach nur peinlich, es sei denn, man steht auf Florian Silbereisen in einer Verkleidung als scheppernder Prinz Eisenherz. Bleibt zu fragen, ob die neue Scheibe der Band jenseits schmalspuriger Texte musikalisch etwas zu bieten hat. Fehlanzeige. Neben ermüdendem Gitarrengeschepper gibt es kaum etwas, das dem gepeinigten Ohr Abwechslung bietet. Die Qualität der Sänger mit ihren eher uncharakteristischen Stimmen, denen sie mit gewollter Verengung des Halses etwas typisches zu verleihen suchen, machen das Ganze auch nicht besser. Die Ausnahme bildet die Gastsängerin Aylin Aslim: Sie kann singen. Da sie das aber nur einen halben Track tut, lautet das Urteil des Hohen Gerichts: Schuldig. In Letzter Instanz." bast

Also ich finde das eine unverhohlene Frechheit. Erstmal wundere ich mich doch sehr, das eine Rezension über eine Rockband in einer Mittelalterzeitschrift zu suchen hat (die nebenbei gesagt, sonst sehr gut ist). Und dann auch noch so was zu schreiben, das schlägt dem Fass den Boden aus. Textzeilen völlig aus dem Zusammenhang gerissen zu präsentieren und von "einfach nur peinlich" zu sprechen, geht gar nicht. Und die Behauptung Holly könne nicht singen, finde ich am Schärfsten.
Ich meine, die Musik muss nicht jedem gefallen, schon gar nicht jemandem, der sonst Mittelaltermucke hört. Aber soetwas zu schreiben, ist rufschädigend.
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Rabenfeder » So Mär 29, 2009 20:53

:shock: oookay, das klingt nach jemanden der immernoch nicht über den Besetzungswechsel hinweg ist.
Merkt man besonders bei der Sache mit dem Sänger.
An sich habe ich nie was gegen Kritik, den Kunst ist Geschmackssache. Aber es kommt immer auf die Art an und diese Rezension finde ich auch wirklich einfach nur unprofessionell. Ich schreibe ja selbst auch für eine Zeitung, aber wenn ich über eine CD schreibe die mir nicht gefällt bleib ich trotzdem konstruktiv.
Die Rezension ist oberflächlich und niveaulos. Und das sage ich nicht weil mir die Meinung nicht gefällt sondern von der journalistischen Beurteilung her.
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Sophie » Mo Mär 30, 2009 13:05

Wusste auch schon wieder nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
Ich entschied mich dann für's Lachen.

Ich glaub nämlich meine Lieblingsstelle ist diese:

Der Karfunkel hat geschrieben:Die Qualität der Sänger mit ihren eher uncharakteristischen Stimmen, denen sie mit gewollter Verengung des Halses etwas typisches zu verleihen suchen, machen das Ganze auch nicht besser.


Erstmal würd ich den Typ gern fragen, was er denn jetzt mit "typisch" meint. :?:
Was er nämlich eigentlich hatte sagen wollen, ist doch, dass Hollys Stimme manchmal spitz klingt bzw. dass Holly insgesamt einen leicht angespitzten Klang in der Stimme hat. Und das assoziiert er offenbar sofort mit Subway to Sally, bei dessen Sänger das IMMER so ist - nur extremer. Fazit: Wenn er das für typisch hält, dann ist er offensichtlich nicht weiter gekommen als bis zu Pro7, sonst würde er wissen, dass kein anderer Sänger so klingt und das nämlich so ziemlich gar nicht "typisch" ist.

Dann unterstellt er Holly auch noch, dass er diesen Klang "künstlich" erzeugt. Durch Halsverengung??? Muahahahahaaha!!! Ich lach mich gleich tot :lol: :lol: :lol: Das soll er mir mal vormachen und BITTE mehrere Tage am Stück. So lange die Aufnahmen für ein Album halt dauern. Ich will ihm bitte eine Auszeichnung geben wenn er es mehr als einen halben Tag schafft auf so künstliche Art einen Klang zu erzeugen ohne hinterher das Gefühl zu haben, sein Kehlkopf "stecke in seinem Hals fest". Aufnahme-Phase gescheitert! Oh und: Unschuldstour auch gescheitert! Denn au diese Art würde er kein Konzert durchkriegen.

Wenn man schon klugscheißt, dann sollte man sich seine Worte besser zweimal durch den Kopf gehen lassen. Und sich überlegen, ob man jetzt nur einen auf "Ich weiß was" macht oder ob man wirklich was weiß.
Zweites wär ok. Erstes ist einfach bloß peinlich. Erinnert mich an den Kindergarten! ;)
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Schattenkind » Mo Mär 30, 2009 14:36

Sophie hat geschrieben:

Was er nämlich eigentlich hatte sagen wollen, ist doch, dass Hollys Stimme manchmal spitz klingt bzw. dass Holly insgesamt einen leicht angespitzten Klang in der Stimme hat. Und das assoziiert er offenbar sofort mit Subway to Sally, bei dessen Sänger das IMMER so ist - nur extremer.


Was meinst du mit "angespitzt"? Habe das Wort noch nie im Zusammenhang von Stimmen gehört.
Ich kann deiner Meinung nur zustimen, hast du super formuliert.
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Sophie » Mo Mär 30, 2009 16:02

"Angespitzt" kommt natürlich von "spitz" so wie "angemüdet" von "müde" :lol: is doch klar :lol:

Mit "spitz" meine ich..... *grübel* "brustlastig und dabei hell". Oder..... *grübel* "kernig ohne Kopfstimme". Vielleicht sagt Dir das ja mehr. Na "spitz" halt. :?
Stell Dir einfach Erics Stimme vor. Dann weißt Du, was ich mit "spitz" meine. Auf Robbie Williams trifft das ebenfalls zu.
Bei Holly ist es ebenso - bloß nicht so extrem. Da ist nur so ein leichter Unterklang davon enthalten, und es kommt bei ihm auch auf die Tonlage an.

So. Ich hoffe, ich konnte das jetzt gut genug erläutern. Hm - mal sehen :? Du bringst einen vielleicht in Sprachbredouillen. :wink:
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Schattenkind » Mo Mär 30, 2009 17:16

hmm eine helle Stimme verbinde ich mit Jungs vor dem Stimmbruch :D
aber ich weiß jetzt ungefähr was du meinst;)
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Doscho » Mi Apr 01, 2009 16:41

Uiuiui... hat doch was für sich, dass ich mein Karfunkel-Abo gekündigt hab und jetzt aufs Zillo umgestiegen bin... :D

Die Jungs und Mädels mögen zwar vom Mittelalter eine Ahnung haben, aber was sie hier abgeliefert haben ist ja fast laut.de-Niveau: "Wenn die CD nicht in mein sehr engstirniges, scheuklappenartiges Schema von "guter" Musik passt...na dann ist die Platte halt schlecht!"
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Meridith » Fr Apr 03, 2009 19:51

Hey, ich finde es wirklich beruhigend, das es noch mehr Leute gibt, die diese Rezension unter aller Sau finden. Ich werde da auf jeden Fall noch hinschreiben und mich beschweren. Ich bin nun wirklich nicht die Person, die sowas tut (hab sowas noch nie gemacht) aber das geht wirklich zu weit.

Obwohl ich sagen muss, das ich im Karfunkel schon einige völlig ungerechte Rezensionen gelesen haben, wo sich auch derart im Ton vergriffen wurde wie hier. Keine Ahnung, was das soll.

Na ja, unser Abo werden wir deswegen nicht kündigen, weil es für uns ja quasi Arbeitslektüre ist, aber ärgerlich ist es allemal, sowas zu lesen.
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Rabenfeder » Fr Apr 03, 2009 22:18

Meridith hat geschrieben:Obwohl ich sagen muss, das ich im Karfunkel schon einige völlig ungerechte Rezensionen gelesen haben, wo sich auch derart im Ton vergriffen wurde wie hier. Keine Ahnung, was das soll.

Naja, ob unberechtigt oder nicht ist ja doch noch Geschmackssache des Rezensenten. Aber die Art auf die kritisiert wird fand ich recht niveaulos. Aber sich darüber aufzuregen wird aus der Person keinen besseren Journalisten machen.
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Naminé » So Apr 05, 2009 14:23

Rabenfeder hat geschrieben:
Meridith hat geschrieben:Obwohl ich sagen muss, das ich im Karfunkel schon einige völlig ungerechte Rezensionen gelesen haben, wo sich auch derart im Ton vergriffen wurde wie hier. Keine Ahnung, was das soll.

Naja, ob unberechtigt oder nicht ist ja doch noch Geschmackssache des Rezensenten. Aber die Art auf die kritisiert wird fand ich recht niveaulos. Aber sich darüber aufzuregen wird aus der Person keinen besseren Journalisten machen.



Naja, ich hab da bei CD Rezensionen aber auch schon das ein oder andere Mal festgestellt, das der Autor überhaupt kein Vorwissen über die Bands hat. Da wird z. B. die Stilrichtung einer Band bemängelt, dabei hat die Band nie behauptet in der Richtungzu spielen. Ich finde, wenn man für eine Zeitung Rezensionen schreibt, sollte man sich vorher wenigstens etwas über die Bands und deren Musikl informieren.

Mir ist sowieso schleierhaft, wieso eine Zeitung, die von sich behauptet seriör zu sein, überhaupt sowas druckt. Irgendwie eher Niveau einer anderen Tageszeitung...
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon monozelle » Do Apr 16, 2009 18:34

So, mein erster Beitrag in diesem Forum. :) Guten Tag.

Ich bin gewissermaßen ein "LI-Einsteiger" und habe mir direkt nach dem Gig auf der letzten "Unschulds-Tour" drei Alben zugelegt, um eben nicht nur das aktuellste vorliegen zu haben, sondern auch den Vergleich zu früheren Werken vornehmen zu können.

Der einzige Eindruck, der sich mir dabei aufdrängte, ist eine gewisse Hinwendung zu schweren Rhythmen und Metal- bzw. Nu-Metal-Soundgebilden ("Wir sind Gold" und "Schuldig"), und etwas weg von den eher leichtfüßig-filigranen Arrangements auf "Ins Licht". Mir kam zudem "Ins Licht" wesentlich verspielter vor, während "Schuldig" (am anderen Ende meiner schmalen Skala) souveräner und mit mehr Druck daherkommt, mit mehr "Hier-gehts-lang"-Attitüde. Das mag jeder anders empfinden - ich mag beides! Man ziehe sich zum Beispiel mal die erste und danach die aktuelle "Rammstein"-Scheibe rein ("Herzeleid" vs. "Rosenrot"), da ist es ähnlich. Ich sehe das auch eher als Fragen der Musik-Produktion, der Stilistik, des Arrangements und weniger des inhaltlichen "Werts". Den Wert definiert allein der Hörer. Für sich selbst.

"Schuldig" rockt gut, ist blitzsauber produziert und die Kompositionen haben nahezu durchweg Ohrwurm-Charakter. Ich habe ein Faible für - und auch großen Respekt vor - kompositorischer Finesse, aber genauso für gut gemachte Lieder, die sich einfach ins Kleinhirn und das Tanzgebein schrauben und auf simple Art ein paar Glückshormone lostreten. :)

Rezensionen sind Schall und Rauch und können bestenfalls einen Querschnitt dessen liefern, was "andere Leute" eben so an einem Album finden - oder eben nicht. Ein Album ist sowieso "nur" eine Momentaufnahme eines Künstlers oder einer Band - ob nun "10 Punkte" oder nicht, es hat alles seinen Stellenwert. Man muss eben selbst entscheiden, wieviel man drauf gibt.
Wichtig ist doch, was ein Album einem selbst bedeutet. Wenn ich eine Liste vorlegen würde, welche Sorten Musik mich in meinem Leben maßgeblich beeinflusst haben, bevor ich bei "Düstermucke" gelandet bin, würden sicher einige Leute ganz schön doof gucken. ;)

Und zum Thema "Niveau von Rezensionen" - naja... hey, ob nun Verriss oder Huldigung... wenn Du einen Artikel schreibst, der gelesen werden soll, dann sollte auch ein bißchen Entertainment dabei sein. Rezis sind ja auch dazu da, dass man sich über sie aufregt, oder?

Womit ich aber persönlich am wenigsten anfangen kann, sind Kritiken z.b. über stimmliche "Qualitäten" oder "Nicht-Qualitäten" von Sängern, wenn sie doch letzten Endes nur den Stimmcharakter meinen bzw. ob dieser subjektiv gefällt oder nicht ("spitz" oder "angespitzt", "stumpf", "flach", "kalt" oder "warm") - das ist doch Pseudo-Gesangslehrer-Kram. Wir sind ja hier nicht bei der Oper. Ich würde mir nie anmaßen, die "Qualität" einer Stimme beurteilen, wenn Intonation, Timing und Ausdruck gut sind und sich ins Klangbild einfügen. Live und auch auf Tonträger ist Holly meiner bescheidenen Meinung nach ein echt charismatischer Typ mit einer sehr angenehmen Stimme, die optimal zur ebenso angenehmen Band passt.
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Joza » Do Apr 16, 2009 18:56

Nu-Metal-Sounds gab es auch auf den mittlerweile "ganz" alten Alben schon :wink: "Ins Licht" und "Wir sind Gold" waren da eher eine Pause.

Die Meinung zu Rezensionen allgemein teile ich - ganz ehrlich: Rezensionen sind überflüssiger Mist; es sei denn, der Schreiberling ist zufälligerweise ein exakter Klon meiner und hat dieselbe musikalische Vergangenheit.
Überhaupt - wieso teilt jemand der Öffentlichkeit seine irrelevante Meinung zu Kunstwerken mit? Sind alle Rezensenten selbst gescheiterte Künstler?

Oder anders gefragt: Hat jemand von euch schon einmal aufgrund einer Rezension ein Werk (nicht) gekauft?
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon monozelle » Do Apr 16, 2009 19:24

Joza hat geschrieben:Rezensionen sind überflüssiger Mist; es sei denn, der Schreiberling ist zufälligerweise ein exakter Klon meiner und hat dieselbe musikalische Vergangenheit.
Überhaupt - wieso teilt jemand der Öffentlichkeit seine irrelevante Meinung zu Kunstwerken mit? Sind alle Rezensenten selbst gescheiterte Künstler?


Ganz so weit würde ich auch nicht gehen. Ich finde, sie haben (wenn sie gut geschrieben sind) immer einen gewissen Unterhaltungswert. Ein Quentchen Subjektivität darf schon drin sein - jeder Rezensent ist ja auch ein Mensch, es wäre ja sonst auch langweilig. Und so etwas wie Musik kann man ja gar nicht rein objektiv bewerten, oder?

Joza hat geschrieben:Oder anders gefragt: Hat jemand von euch schon einmal aufgrund einer Rezension ein Werk (nicht) gekauft?


... hm... ich hab mir mal einen Film ausgeliehen, den ich schon immer mal sehen wollte und der von wirklich allen Existenzen meines Umfeldes (Kritiker, Kumpels, Haustiere, Mikroben, zufällig vorbeihastende Passanten etc...) in der Luft zerrissen wurde. Und leider hatten die alle recht...

Aber sonst: Nein.

Eine Rezension ist ja auch nicht ausschließlich ein verkaufsförderndes Mittel. Manchmal ist sie einfach auch von Grund auf ehrlich gemeint. Sie ist, wie schon gesagt, ebenso Unterhaltung, Promo-Maßnahme und auch einfach Teil des gesamten Rock'n'Roll-Jippie-Jippie-Jey-Zirkus-Business. Gehört ebenso dazu wie Liebeskummer-Texte, Gitarrensoli, bunte Anzeigen, Sonnenbrillen, Verstärker in rosa Plüsch und lauwarmes Bier auf Festivals...
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon Joza » Do Apr 16, 2009 20:03

Na gut - ich muss zugeben, dass ich auch schon einmal eine Rezension verfasst habe, zu lesen hier, leider nur auf englisch.
Zwar handelte es sich dabei um eine Schulaufgabe, es hat mir aber durchaus Spaß gemacht, den Film zu zerfetzen :twisted:

Nein, Musik kann man eben nicht objektiv bewerten - gerade deshalb nützen Rezensionen doch recht wenig, oder? Man bekommt eben nur die persönliche Ansicht des jeweiligen Autors zu hören, und da kann er mir genausogut sagen, ob ihm Blumenkohl schmeckt.

Am schlimmsten ist es, wenn die Rezensionen von Leuten geschrieben werden, die das Werk ganz offensichtlich nicht verstanden haben.
Bemängelt wird auf einer größeren Webseite etwa, dass auf einem Ambient-Album Abwechslung und große Melodien fehlen - das ist aber so, als würden mir die Balladen auf einem Metal-Album fehlen.
Gerade bei solchen gefühlsbetonten Musikrichtungen ist Kritik eher nicht angebracht, denn entweder das Album zündet, oder eben nicht - wenn nicht, ist das auf den Hörer zurückzuführen, denn für jedes Album gibt es irgendwo mindestens einen, der es super findet.
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Re: Rezensionen zum neuen Album

Beitragvon monozelle » Fr Apr 17, 2009 09:33

Ich stimme Dir in nahezu allen Punkten zu. Und auch Deiner Rezension übrigens, der Film war echt nicht so prickelnd.
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