26. November 2012 :: Andi schreibt:
:: Die PlaymoBEAT-Montags-Kolumne ::
26. November 2012 - Andi Bühler schreibt:
Immer wieder entsteht die Diskussion, was denn nun das beste Medium sei, um Musik zu hören. Das Eine klingt gut, das Andre noch besser und wieder ein Anderes geht gar nicht.
Die meisten von uns haben von jedem Medium ein bisschen was und entscheiden sich früher oder später – bewusst oder unbewusst – für eine Gewichtung.
Ich zum Beispiel hatte früher Berge von Kassetten, die dann durch CDs ergänzt wurden, hinzu kamen Platten, Kisten voller Minidiscs und schließlich die rein digitalen MP3s.
Auch ich stelle mir nun die Frage, was denn nun das Beste ist.
Für einen Drummer gibt es bei Musikabspielgeräten ein unabdingbares Kriterium, das die meisten anderen Musikkonsumenten vielleicht nicht ganz so sehr belastet: die Erschütterungs-Toleranz.
Das Wiedergabegerät muss einem mittelgroßen Erdbeben standhalten können, ohne dauernd ins Stottern und Stolpern zu geraten. Bassdrums sollen schon Häuser zum Einsturz gebracht haben...
Eine kurze Analyse:
Kassette: Als Zwölfjähriger hatte ich einen kleinen Kassettenrecorder, den man ziemlich laut stellen konnte. Natürlich längst nicht so laut, dass er gegen ein Drumset hätte ankommen können.
Deshalb hatte ich den Kassettenrecorder mit zwei Schnüren an der Decke befestigt und so baumelte er mit voll aufgedrehtem Lautstärkerädchen etwa fünf Zentimeter vor meiner Nase. Großartig! Wenn etwas zu laut ist, dann musst du eben noch lauter. Hat immer prima geklappt (später auch mit Kopfhörer) und klingt super...besonders wenn die Kassette endlich zu leiern beginnt.
Platte: hat nie funktioniert... Einmal auf die Bassdrum geschlagen und die Nadel ist wieder am Nordpol. Deswegen hört man übrigens auf den ganz alten Jazzaufnahmen nur ganz wenig Schlagzeug – als man noch auf Schellack aufnahm, kratzte eine Nadel direkt im Studio die Musik in die Oberfläche der Platte. Das war eine recht sensible Geschichte und deswegen hatten der Drummer und seine Erschütterungen an diesem Tag frei. Also Platte klingt gut und außerdem kann man da die Bilder sehen – aber nix für uns.
CD: schwierig! Manche CD-Spieler können das ab, aber nach ein paar Jahren ist auch da langsam fertig und mal ehrlich, wer hat noch nie die Situation erlebt, dass bei einem Fest oder einer Party eine CD abgespielt werden soll, auf der sich der Überraschungssong befindet und dann will das blöde Teil nicht. Nee nee, die CD verschwindet wieder und das ist auch gut so.
MP3: Sieht blöd aus und klingt manchmal auch nicht so gut, aber im Endeffekt die Lösung aller Probleme, sollte man meinen. Alles immer dabei und nix ruckelt oder wackelt.
Doof ist nur, dass man MP3s nicht mehr verschenken will, dass es keine Bilder mehr zu den Songs gibt und dass man eine Recording-Session nicht mehr als Einheit wahrnimmt.
Mini-Disc: Hat die Plattenindustrie nie interessiert und ist deshalb nur Kopiermedium... Auf die Dauer also nicht attraktiv.
Fazit: Kassette oder MP3 funktionieren für Schlagzeuger. Aber wer erfindet denn endlich mal ein Medium, das wieder Spaß macht? Ich will mir ein Mix-Tape anhören und dazu das große künstlerisch toll gestaltete Plattencover ansehen. Außerdem muss alles in meine Jackentasche passen. Wir sind noch lange nicht fertig!!!
26. November 2012 - Andi Bühler schreibt:
Immer wieder entsteht die Diskussion, was denn nun das beste Medium sei, um Musik zu hören. Das Eine klingt gut, das Andre noch besser und wieder ein Anderes geht gar nicht.
Die meisten von uns haben von jedem Medium ein bisschen was und entscheiden sich früher oder später – bewusst oder unbewusst – für eine Gewichtung.
Ich zum Beispiel hatte früher Berge von Kassetten, die dann durch CDs ergänzt wurden, hinzu kamen Platten, Kisten voller Minidiscs und schließlich die rein digitalen MP3s.
Auch ich stelle mir nun die Frage, was denn nun das Beste ist.
Für einen Drummer gibt es bei Musikabspielgeräten ein unabdingbares Kriterium, das die meisten anderen Musikkonsumenten vielleicht nicht ganz so sehr belastet: die Erschütterungs-Toleranz.
Das Wiedergabegerät muss einem mittelgroßen Erdbeben standhalten können, ohne dauernd ins Stottern und Stolpern zu geraten. Bassdrums sollen schon Häuser zum Einsturz gebracht haben...
Eine kurze Analyse:
Kassette: Als Zwölfjähriger hatte ich einen kleinen Kassettenrecorder, den man ziemlich laut stellen konnte. Natürlich längst nicht so laut, dass er gegen ein Drumset hätte ankommen können.
Deshalb hatte ich den Kassettenrecorder mit zwei Schnüren an der Decke befestigt und so baumelte er mit voll aufgedrehtem Lautstärkerädchen etwa fünf Zentimeter vor meiner Nase. Großartig! Wenn etwas zu laut ist, dann musst du eben noch lauter. Hat immer prima geklappt (später auch mit Kopfhörer) und klingt super...besonders wenn die Kassette endlich zu leiern beginnt.
Platte: hat nie funktioniert... Einmal auf die Bassdrum geschlagen und die Nadel ist wieder am Nordpol. Deswegen hört man übrigens auf den ganz alten Jazzaufnahmen nur ganz wenig Schlagzeug – als man noch auf Schellack aufnahm, kratzte eine Nadel direkt im Studio die Musik in die Oberfläche der Platte. Das war eine recht sensible Geschichte und deswegen hatten der Drummer und seine Erschütterungen an diesem Tag frei. Also Platte klingt gut und außerdem kann man da die Bilder sehen – aber nix für uns.
CD: schwierig! Manche CD-Spieler können das ab, aber nach ein paar Jahren ist auch da langsam fertig und mal ehrlich, wer hat noch nie die Situation erlebt, dass bei einem Fest oder einer Party eine CD abgespielt werden soll, auf der sich der Überraschungssong befindet und dann will das blöde Teil nicht. Nee nee, die CD verschwindet wieder und das ist auch gut so.
MP3: Sieht blöd aus und klingt manchmal auch nicht so gut, aber im Endeffekt die Lösung aller Probleme, sollte man meinen. Alles immer dabei und nix ruckelt oder wackelt.
Doof ist nur, dass man MP3s nicht mehr verschenken will, dass es keine Bilder mehr zu den Songs gibt und dass man eine Recording-Session nicht mehr als Einheit wahrnimmt.
Mini-Disc: Hat die Plattenindustrie nie interessiert und ist deshalb nur Kopiermedium... Auf die Dauer also nicht attraktiv.
Fazit: Kassette oder MP3 funktionieren für Schlagzeuger. Aber wer erfindet denn endlich mal ein Medium, das wieder Spaß macht? Ich will mir ein Mix-Tape anhören und dazu das große künstlerisch toll gestaltete Plattencover ansehen. Außerdem muss alles in meine Jackentasche passen. Wir sind noch lange nicht fertig!!!
Nimm jedes Wort aus meiner Kehle
Trag jedes Wort von mir bei Dir
Denn nur mein Wort hat eine Seele
Ganz anders als der Rest von mir
Trag jedes Wort von mir bei Dir
Denn nur mein Wort hat eine Seele
Ganz anders als der Rest von mir
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Sophie - ADMINISTRATOR
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